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Rohstofftrends im Fokus

Mining ist ein weites Feld. Es umfasst sowohl die heimische Gewinnungsindustrie mit einschlägigen Tätigkeitsfeldern wie Sand, Kies oder Schotter als auch Rohstofffragen globaler Dimension wie Stahl, Kupfer oder Aluminium. Doch auf welchen Feldern spielt künftig die Musik am lautesten? Vieles spricht dafür, dass einige bislang unterhalb des Radars arbeitende Nebenschauplätze ins Zentrum des Interesses geraten werden. Wir wagen den Versuch, eine Übersicht zu gewinnen

Keine anderen auch für den Bergbau relevanten Fragen stehen derzeit mehr im Fokus der globalen Wirtschaft, als jene nach Umweltschutz und Energieversorgung. Kohle als Energieträger verliert an Bedeutung, die Ölreserven neigen sich in den ersten Ländern der Erschöpfung zu und die zunehmende Erd­erwärmung diktiert ohnehin auf Sicht einen Ausstieg aus der Verbrennung zur Gewinnung von Energie. Die Frage nach den Alternativen scheint einstweilen geklärt: Ausschließlich die Nutzung der Energie von Sonne, Wind oder Wasser und ihre Umwandlung in Elektrizität versprechen langfristig einen Ausweg aus dem Klimakollaps der Erde.

Auch wenn sich die nötigen drastischen Konsequenzen vorläufig noch nicht abzeichnen, drehen erste Industriezweige gewissermaßen in den Wind. Allen voran die Autoindustrie. Sie rüstet sich inzwischen weltweit für einen Umstieg auf Elektromobilität. Hier, aber beileibe nicht nur hier, gerät eine Komponente in den Blick, die bei dieser Zeitenwende eine Schlüsselfunktion innehat: Die Batterie, deren Aufgabe es ist, bei Bedarf eine vor wenigen Jahrzehnten noch unvorstellbare Energie zu liefern. Doch nicht nur in Sachen Mobilität ist die Speicherung sehr großer Energiemengen künftig gefragt. Auch zur Pufferung erneuerbarer Energien rückt die Batterietechnik allmählich in den Blick. Diese Entwicklung wirkt oder wird sich sehr deutlich auf den globalen Rohstoffmarkt auswirken.

Das gilt sowohl für bislang nur in vergleichsweise geringen Mengen gebrauchte Grundstoffe für die Batterieproduktion als auch für Kupfer als wichtigstes Medium zum Leiten elektrischen Stroms bis hin zum Aluminium, das künftig sehr viel mehr zur reichweitensteigernden Gewichtsreduzierung eingesetzt werden wird.

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Küstenschutz durch Sandaufschüttung in den Niederlanden

Geht uns der Sand aus?

Sand, das suggerieren einige geläufige Redewendungen, scheint ein Material zu sein, das in unendlicher Fülle vorhanden ist. Doch das ist ein Trugschluss. Als Baumaterial unverzichtbar, erreicht sein Verbrauch Dimensionen, die mancherorts bereits zu dramatischer Verknappung führen

Der Einsturz des Rana-Plaza-Fabrikkomplexes in Bangladesch forderte 1135 Menschenleben, über 2000 Menschen wurden verletzt. Hauptursache des Einsturzes war eine unter Verwendung von unbrauchbarem Sand hergestellte Betonmischung

Am 24. April 2013 kollabierte am Rande von Dhaka in Bangladesch das in Stahlbeton-Skelettbauweise erstellte, achtstöckige Rana-Plaza-Fabrikgebäude und begrub Tausende Textilarbeiter unter sich. 1135 Menschen überlebten den Einsturz nicht, weit über zweitausend Arbeiter wurden verletzt. Hauptursache dieser verheerenden Katastrophe war, neben der unzureichenden Tragfähigkeit des Baugrundes, vor allem die Verwendung minderwertiger Baumaterialien. Die zentrale Rolle spielte dabei ein Material, das als Zuschlagstoff für Beton unverzichtbar ist: Sand.

Wie anderswo auch, hatte das Mischwerk, um Kosten zu sparen, bei der Herstellung des verwendeten Betons so weit als möglich auf regionale Zuschlagstoffe zurückgegriffen. Mit dabei die einzige Sandsorte, der man im Raum Dhaka durch Abbau der von den Flüssen aus dem Himalaja angeschwemmten Sedimentfracht habhaft werden kann. Doch durch den weiten Flusstransport ist dieser Sand letztlich viel zu feinkörnig.

 

Das, was der Bauwirtschaft vor Ort zur Verfügung stehe, darauf wies Geologieprofessor Harald Dill von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) 2013 nach Veröffentlichung des Untersuchungsberichts über die Unglücksursachen hin, wäre als Baumaterial eigentlich nicht mehr geeignet. Mangels Alternativen und aus Kostengründen würde das Material in den meisten Fällen aber doch verwendet. Auch in anderen Weltregionen ist Sand, obwohl wie in der Sahara zu gigantischen, bis zu 100 Meter hohen Sandbergen aufgetürmt, in Wahrheit ein rarer Rohstoff, denn der Wüstensand ist am Ende noch viel unbrauchbarer.

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