2.700 Gäste aus über 100 Ländern folgten der Einladung nach Göppingen zu den Wirtgen Group Technologietagen 2024
Der Fokus der zweitägigen Veranstaltung im Hauptwerk der Kleemann GmbH lag auf den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit dem Leitspruch „Intelligenter. Sicherer. Nachhaltiger.“ präsentierte die Wirtgen Group eine Vielzahl von Maschinen und Technologien, die dazu beitragen können, Bauprojekte erfolgreich zu realisieren.
Internationaler Branchentreff zu Gast bei Kleemann
Der Unternehmensverbund begeisterte die Fachwelt auf dem internationalen Branchentreff mit zahlreichen innovativen Systemen und Lösungen, einschließlich elf Weltneuheiten. Die klare Vision der Wirtgen Group vom Straßenbau der Zukunft demonstrierte, dass die neuen Entwicklungen gezielt auf die Herausforderungen unserer Zeit ausgerichtet wurden.
Sichere, intelligente und nachhaltige Lösungen
„Innovation ist Teil unserer DNA. Aus den Rückmeldungen unserer Kunden wissen wir, dass die Märkte vermehrt intelligente, sichere und nachhaltige Lösungen benötigen. Darauf haben wir uns konzentriert und präsentieren modernste Maschinen-Technologien sowie digitale Lösungen, mit denen wir unsere Kunden bei der digitalen Transformation unterstützen.
Dabei legen wir Wert auf ganzheitliche Lösungen für deren Bauprojekte – von der Planung bis zur Dokumentation und Analyse“, sagt Dr. Volker Knickel, CEO Wirtgen Group. Das Leitmotiv Smarter. Safer. More Sustainable. beschreibt diese Ausrichtung in knappen Worten.
Wirtgen Group präsentierte rund 70 Exponate
Anhand der knapp 70 Exponate für unterschiedliche Anwendungsszenarien zeigten Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann, Benninghoven, Ciber und John Deere, mit welchen konkreten Lösungen sie die Branche begleiten werden auf dem Weg zu mehr Digitalisierung und Automatisierung im Straßenbau und der Materialaufbereitung.
Vögele Asphaltfertiger und Walzen von Hamm
Besonders groß war das Interesse an den Weltpremieren. Dazu gehört der Asphaltfertiger SUPER 1800-5i von Vögele aus der „Strich-5“-Generation, der mit cleveren Automatisierungsfunktionen, mehr Komfort und einem optimierten Antrieb überzeugt.
Hamm zeigte insgesamt vier Neuheiten, darunter einen Walzenzug der Serie HC mit neuartiger VA-Bandage. Mit dem Verdichtungsassistenten Smart Compact ermöglichen die VA-Walzenzüge eine automatische Verdichtung auf Zielwert.
Der Rock Crusher WRC 240i, der das Produktportfolio der radmobilen Bodenstabilisierer von Wirtgen erweitert, demonstrierte mit seinem satellitengestützten AutoTrac System, wie die Aufbereitung von Böden im Straßen- und Wegebau mit weniger Material und schneller erfolgen kann.
Kleemann MSS 502i EVO und Benninghoven Brenner
Für die Materialaufbereitung präsentierte Gastgeber Kleemann mit der MSS 502i EVO eine neue Grobstücksiebanlage, die auch rein elektrisch betrieben werden kann. Der größten Hebel bei der Reduzierung der CO2-Emissionen liegt in der Asphaltherstellung.
Hier enthüllte die Wirtgen Group erstmals die neue Generation der Brenner von Benninghoven, die es ermöglicht, bis zu vier verschiedene Brennstoffe gleichzeitig zu nutzen. Damit kann die Asphaltmischanlage flexibel mit dem geeigneten Energieträger betrieben werden – darunter erstmals auch zu 100 Prozent mit grünem Wasserstoff.
Themenfeld Nachhaltigkeit
Aus erster Hand teilten international anerkannte Experten und Spezialisten der Wirtgen Group Einblicke in zukunftsweisende Technologien. Innerhalb des Vortragsblocks, der sich dem Thema Nachhaltigkeit widmete, brachten sie ihre Erfahrungen und Fachkenntnisse zur nachhaltigen Entwicklung der Bauindustrie sowie zu den CO2-Einsparpotenzialen beim Recycling von Heißasphalt und Kaltrecycling zur Sprache. Ebenso diskutierten sie über die Implementierung vollständig elektrischer Antriebslösungen für neue Brech- und Siebanlagen.
Themenkomplex Digitalisierung
Im Themenkomplex Digitalisierung präsentierten Experten der Wirtgen Group Möglichkeiten, wie das Unternehmen seine Kunden während des digitalen Wandels unterstützen kann. Dabei wird das John Deere Operations Center für Baumaschinen als zentrale Plattform für digitale Lösungen zur Verwaltung von Baustellen hervorgehoben – zugänglich zu jeder Zeit und an jedem Ort.
Diese Lösungen umfassen Planung, Überwachung, Analyse und Wartung. Das Operations Center dient somit als Verbindung zwischen Maschinenbedienern vor Ort, Baustellenleitern und Disponenten im Büro sowie Werkstattleitern.
Was bedeutet das konkret in der Praxis?
Kunden profitieren zum Beispiel von einer erhöhten Prozesssicherheit dank planbarer Maschinenverfügbarkeit. Dank umfassender und sofort verfügbarer Informationen können Projektverantwortliche und Maschinenbediener optimale Entscheidungen treffen.
Die verstärkte Automatisierung von Prozessen und der Einsatz von Maschinenassistenz-Systemen führen nicht nur zu einer gesteigerten Produktivität, indem sich der Bediener vollständig auf den Fortschritt des Baus konzentrieren kann, sondern auch zu einem effizienteren Einsatz von Personalressourcen. Die Präzision und damit die Qualität der Arbeit steigen ebenfalls, was dazu führt, dass Nacharbeiten vermieden und Material- sowie Einsatzkosten gesenkt werden können.
Digitale Transformation vorantreiben
Die vielfältigen Themen und die intensive Analyse in den Vorträgen verdeutlichten: Die Wirtgen Group verfolgt einen klaren Plan, um ihre Kunden durch zuverlässige digitale Produkt-, System- und Servicelösungen bei der Nutzung ihrer Produktionsanlagen zu unterstützen. Dadurch treibt sie maßgeblich die digitale Transformation der Branche voran.
Produktions-System-Lösungen im Live-Einsatz
Das größte ökologische und auch ökonomische Potenzial liegt in Summe im gesamten Bauprozess. Wie die Production System Lösungen der Wirtgen Group dazu beitragen, zeigte sich in verschiedenen Live-Anwendungen – unter anderem bei der Nutzung von temperaturabgesenktem Asphalt, beim Beton- und Asphalt-Recycling oder in der Bodenstabilisierung. Der zielgerichtete Einsatz von Technologien führt zu zu mehr Präzision, höherer Qualität der Ergebnisse und einem geringeren Materialverbrauch.
Mehr Bauprojekte mit weniger Ressourceneinsatz
„Unsere Kunden können so mit einem geringerem Ressourceneinsatz mehr Bauprojekte durchführen, mehr Infrastruktur bauen und Instand setzen und gleichzeitig profitabler sein“, so Knickel.
Zugleich betonte er, dass digitale Assistenzsysteme und die Automatisierung von Prozessen auch dazu beitragen, dem Fachkräftemangel in der Branche entgegenzuwirken: „Damit werden auch die weniger erfahrenen Bediener in die Lage versetzt, Ergebnisse in derselben Qualität wie ein erfahrener Experte zu erzielen.”
Darüber hinaus schaffen Telematik-Lösungen für die Kunden mehr Transparenz über den Zustand ihrer Flotten, um den Service an den Maschinen proaktiv und damit noch zielgerichteter durchführen zu können.
Blick hinter die Kulissen: Kleemann öffnet Werkstore
Spannende Einblicke erhielt das Fachpublikum auch beim Rundgang durch die Produktionshallen von Gastgeber Kleemann. Das hochspezialisierte Werk wurde seit dem Neubau 2009 sukzessive erweitert und im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie – wie alle Wirtgen Group Werke – für den nachhaltigen Betrieb ausgelegt.
Heute zählt das Kleemann Werk zu den modernsten Produktionsstätten für die Fertigung von Brech- und Siebanlagen. So zeigten sich viele Besucher nicht zuletzt von den komplexen Bearbeitungszentren beeindruckt, in denen die Kernkomponenten der Kleemann Anlagen mit höchster Präzision hergestellt werden.
Optimal aufgestellt für die Zukunft
„In den vergangenen Jahren haben wir unser Produktportfolio zielgerichtet erweitert und bieten heute für jede Anwendung adäquate Lösungen, egal, ob beim Recycling oder in der Natursteinaufbereitung. Dafür haben wir u. a. in die Vergrößerung der Produktionskapazitäten sowie die Optimierung unserer Montage- oder Logistikprozesse investiert“ beschriebt Kleemann Geschäftsführer Alexander Knam die Entwicklung am Standort Göppingen.
Den Spezialisten für die Materialaufbereitung sieht er für die Zukunft optimal aufgestellt: „Wir haben damit die Grundlage geschaffen, unsere Produkte und Technologien weiterhin unter idealen Bedingungen zu fertigen, nämlich nachhaltig und effizient“, so Knam.