Für die Rheinische Baustoffwerke GmbH realisiert Moerschen-Anlagenbau am Standort Kieswäsche Garzweiler eine anspruchsvolle Fördertechnik
Die RBS GmbH, ein führender Produzent von Sand und Kies im linksrheinischen Raum westlich von Köln, zählt zu den größten Unternehmen ihrer Art. Der Fokus der Unternehmensgruppe liegt auf dem Rheinischen Braunkohlerevier, wo sie insgesamt acht Standorte mit eigener Kiesgewinnung betreibt. Die Kieswäsche Garzweiler sticht dabei mit ganz besonderen Merkmalen hervor.
Um die Kiesaufbereitung effektiv zu ertüchtigen, installierte Moerschen am Standort Garzweiler die Erweiterung einer Vorhalde mit Abzugstunnel und integrierte sie in die bestehende Anlage.
Zuverlässige Versorgung mit mineralischen Baustoffen
Kaum eine andere Region in Deutschland erfordert eine so zuverlässige Versorgung mit mineralischen Baustoffen wie die Metropolregion Köln und Düsseldorf, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Besonders bei Großprojekten ist der Markt auf Mengengarantien und hochwertige Produkte angewiesen. Die RBS trägt hierzu wesentlich bei, indem sie Betriebsstätten an verkehrsgünstigen Standorten betreibt, was ein kundennahes Angebot mit kurzen Anfahrtswegen ermöglicht.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Kieswäsche Garzweiler zeichnet sich dabei durch besondere Merkmale aus, speziell im Hinblick auf die heutzutage so wichtige Nachhaltigkeit. Hier wird Material verarbeitet, das direkt aus dem benachbarten Tagebau der Braunkohlegewinnung stammt. Denn nicht nur hochwertige Braunkohle wird in den Tagebauten gewonnen, als Überdeckungen stehen zu großen Teilen hochwertige Rohkiese an.
Kapazitätsausweitung für die Kieswäsche Garzweiler
Bisher konnte die Kieswäsche Garzweiler eine maximale Kapazität von etwa 400 Tonnen pro Stunde verarbeiten. Der zunehmende Bedarf der Industrie und des Gewerbes erforderte jedoch eine Erweiterung, die sich als äußerst umfangreich herausstellte.
Nicht weniger als 700 Tonnen in der Stunde waren die Zielvorgabe, mit der Moerschen Anlagenbau die Kieswäsche aufrüsten sollte. Das Ziel ist vollumfänglich erreicht und die technische Umsetzung bemerkenswert.
Verlässliche Zuführung garantiert
Wichtig war dem Betreiber insbesondere die konstante Zuführung von Material zur Aufbereitungsanlage. Zu diesem Zweck entkoppelte Moerschen die Vorabsiebung von der eigentlichen Aufbereitung und installierte dazwischen eine effiziente Rohkieshalde. Mit einem Volumen von bis zu 27.000 Tonnen wirkt sie unter anderem als Puffer, so dass eine verlässliche Zuführung der gewünschten 700 Tonnen in der Stunde in die Kieswäsche stets sichergestellt werden kann.
In Voraussicht auf zukünftige reibungslose Betriebsabläufe steht das System auch dafür, teilweise Betriebsunterbrechungen effektiv zu überbrücken. Bei Ausfall der Kieswäsche kann die Vorsiebung weiter arbeiten – und umgekehrt.
Tunnel unter der Rohkieshalde
Die Anlage wurde so konzipiert, dass aus dem aufgehaldeten Material über einen Abzugstunnel präzise angesteuert jede gewünschte Menge bis zur projektierten Maximalkapazität abgezogen werden kann. Dafür wurde unter der Rohkieshalde Tunnel von drei Metern Durchmesser mit drei Dosierkombinationen als Abzugsorganen verbaut, die jeweils auf eine Kapazität von 700 Tonnen die Stunde ausgelegt sind.
Freier Weg in die Kieswäsche der RBS
Die Dosierbänder fördern auf ein entsprechend dimensioniertes Sammelband. Danach ist der Weg frei in die bereits vorhandene Kieswäsche der RBS. Die Anlage weist aber noch einige Spezialitäten auf, wie Projektleiter Johann Moerschen weiß: „Hinter dem Austragsband der bestehenden vorgeschalteten Vorabsiebung haben wir in Absprache mit dem Kunden ein Reversierband konstruiert. Das hat den Zweck, bei Bedarf die Rohkieshalde umfahren zu können und unmittelbar in die Aufbereitung zu fördern.“
Förderanlagen im Zentrum
Im Zentrum der Anlage stehen natürlich die Förderanlagen. Sie sind in einer Breite von 1.000 Millimetern ausgelegt, das Hauptband zur unmittelbaren Aufhaldung verläuft mit einer Steigung von 16 Grad und weist einen Achsabstand von 78 Metern auf.
Alles aus einer Hand
Für die Umsetzung des Baus der Förderbänder arbeitete Moerschen bei dem Projekt mit dem renommierten Spezialisten Schmidt Transportanlagen GmbH erfolgreich zusammen, die seit Ende 2022 als eigenständiges Tochterunternehmen in die Moerschen-Gruppe integriert ist. Als Kieswerkskomplettanbieter hat Moerschen neben der Konstruktion und Montage auch die elektronischen Komponenten aus einer Hand geliefert.
„Unser Anspruch war es bei diesem Projekt, die komplette Maßnahme im Sinne des Kunden von der Konstruktion bis hin zur abschließenden Inbetriebnahme kompetent zu begleiten und dafür die Verantwortung zu übernehmen,“ erklärt Johann Moerschen.
Über Moerschen GmbH
Der stationäre Anlagenbau ist eine der Keimzellen der Moerschen Unternehmensgruppe mit Sitz im nordrhein-westfälischen Willich-Anrath. Bereits im Jahr 1842 gegründet wird das Unternehmen von Norbert Moerschen in vierter Generation als Familienunternehmen geleitet. Dabei steht die Moerschen GmbH für schlüsselfertigen Anlagenbau von Kieswerken sowie Serviceleistungen.
Weitere selbstständige Unternehmenszweige sind die Moerschen Elektrotechnik GmbH, der Ableger Mobile Aufbereitung GmbH beschäftigt sich mit dem Verkauf und der Vermietung von Anlagen für die mineralische Rohstoff- und Recyclingindustrie. Neben Werksvertretungen für die Marken TEREX EvoQuip und SBM Mineral Processing entstehen auch eigene Produkte.
Neuzugang zur Unternehmensgruppe
Als Neuzugang zur Unternehmensgruppe nutzt nun auch die H. Aug. Schmidt Transportanlagen GmbH Wurzen die Vorteile des Zusammenschlusses. Durch die Möglichkeiten im Unternehmensverbund der Moerschen-Gruppe nutzen alle Teilebereiche die vielfältigen Synergien zur bedarfsgerechten Lösung der Aufgabenstellungen im Sinne der Kunden und Partner.