Als Subunternehmer für die Betreiber von Kieswerken besetzt der Seilbaggerbetrieb Gran aus Buch am Erlbach ein zukunftsträchtiges Geschäftsfeld. Für den Nasskiesabbau auf wechselnden Gewinnungsflächen hat das Unternehmen mit dem Liebherr HS-8100 jüngst eine schwergewichtige Neuanschaffung getätigt
Das in Niederbayern ansässige Unternehmen Gran hat sich auf Lohnarbeiten für Betreiber von Kieswerken spezialisiert. Mit eigenem Maschinenpark übernimmt Gran an den jeweiligen Standorten seiner Auftraggeber die Erschließung von Gewinnungsflächen, den Kiesabbau und die auf die Auskiesung folgende Rekultivierung. Neben weitreichender Expertise im Kiesabbau charakterisiert das Unternehmen vor allem ein stattlicher Maschinenpark, der besonders auf die Gewinnung großer Volumina zugeschnitten ist.
Hierfür stehen dem Betrieb mehrere dank ihrer hohen Reichweite sehr leistungsfähige Seilbagger mit Einsatzgewichten von 45 bis 140 Tonnen und bis zu 6,5 Kubikmeter fassenden Schürfkübeln zur Verfügung. Bei Abbauleistungen von bis zu 9.000 Tonnen täglich und monatlichen Einsätzen von bis zu 230 Stunden sind die Maschinen stark gefordert.
Um der derzeit enorm guten Auftragslage gerecht zu werden, stand bei Gran daher die Aufstockung des unternehmenseigenen Maschinenparks an. Eine Investition freilich, die mit Bedacht getätigt werden wollte. Einsatzspezifisch pendeln die Seilbagger nämlich häufiger zwischen verschiedenen Gruben und anderen Einsatzorten. Bei Gran ist es aus diesem Grund entscheidend, dass sich Neuanschaffungen auch bei ständig wechselnden Anforderungen bewähren und sich möglichst universell einsetzen lassen. Zudem gilt es, ein ideales Gleichgewicht zwischen maximaler Umschlagleistung und vertretbarem Transportaufwand zu finden.
Neuinvestition in dynamischem Umfeld
Mit dem nun angeschafften Liebherr HS-8100 wollen Stefan und Andreas Gran, beide sowohl Inhaber als auch Geschäftsführer und jeweils auf einer eigenen Maschine aktiv in den Gewinnungsbetrieb eingespannt, die eigenen Kapazitäten erweitern. Entscheidend war für beide eine Investition in eine Maschine, die sich von den Maßen und Gewichten her optimal eignet, auf den Bedarf unterschiedlicher Kunden reagieren können. „Wir müssen auf Anfrage eine Maschine je nach Transport- und Abbaugenehmigung in ca. zwei Wochen umsetzen können“, fokussiert Stefan Gran auf diesen Zusammenhang. „Aufgrund seiner rund 100 Tonnen Betriebsgewicht ist der HS-8100 dennoch vielfältig einsetzbar.“ Mit Greiferberuhigungswinde ausgestattet sei der HS-8100, die neue Maschine von Stefan Gran, bei Bedarf nicht nur für die Kiesgewinnung, sondern auch für den Greifereinsatz geeignet und könne zum Beispiel auch für Tiefschachtungen verwendet werden. Zudem ließe sich der Ausleger jederzeit um ein weiteres 3-Meter-Z-Stück auf insgesamt 26 Meter Länge – falls erforderlich auch noch drüber hinaus – verlängern.
Derzeit jedoch steht die Maschine in Standardkonfiguration mit einem 3,5 Kubikmeter großen Schürfkübel auf dem Gelände der Firma Kaiser Kies in Tittenkofen, Landkreis Erding, im Einsatz. Hier gilt es für den Maschinisten, besonders auf die Tiefe des Abbaus zu achten, die durch eine spezielle Fahrtechnik ständig abgetastet werden muss. „Unterhalb von ca. sieben bis neun Metern Abbautiefe fördert der Schürfkübel zunehmend Lehm zu Tage“, so Gran, „den der Kunde tunlichst nicht im Material haben sollte.“ Die variierende Tiefe unterschiedlicher Gewinnungsflächen, aber auch Begleitumstände wie Ablagemöglichkeiten oder der Bedarf an Kiesmasse markieren weitere Herausforderungen, denen sich der Maschinist stellen müsse und die bei Vorortterminen optimal auf die Kundenwünsche anpasst würden.
Wie schlägt sich der Neue?
Grans erstes Resümee zum Einsatz des Neuzugangs in seinem Maschinenpark fällt unterdessen mehr als positiv aus. Die Maschine sei „ausgesprochen feinfühlig zu bedienen“, zeigt er sich begeistert und die Kabine unter ergonomischen Gesichtspunkten „ideal gestaltet“. Das große Kabinendisplay informiere über sämtliche relevanten Maschinendaten, was spürbar helfe, die Maschine möglichst sparsam zu betreiben. „Der Dieselverbrauch liegt für ein Aggregat dieser Größe mit 390 Kilowatt/530 PS bei wirklich erstaunlichen ca. 30 Litern in der Stunde.“ Und im Hinblick auf Wartungs- und Inspektionsarbeiten könne er der gesamten Technik eine gute Zugänglichkeit bescheinigen. Unterm Strich punkte der Liebherr mit einem wirklich durchdachten Maschinenkonzept.
Mit dem HS-8100 setzt das Unternehmen allerdings keineswegs auf ein unbekanntes Pferd. So stehen bei dem Unternehmen bereits ein HS-8130, die Maschine von Andreas Gran, sowie mit den Typen HS-883, HS-882 und HS-853 weitere Liebherr-Seilbagger im Einsatz. Diese Maschinen sollen bei Erreichen von ungefähr 20.000 Stunden aus dem Betriebsdienst des Unternehmens ausscheiden.
Strategische Ausrichtung
Im Übrigen ist das Unternehmen stets bestrebt, sich auf absehbare Entwicklungen optimal einzustellen. Das Maschinen- und Zubehörportfolio ist daher ständig im Wachstum begriffen. Auch im Erdbewegungs- und Abraumbereich, so Stefan Gran, habe er zunehmend mit unterschiedlichsten Kundenwünschen zu tun. Zudem steht der Umzug auf ein neues Firmengelände und in diesem Zusammenhang der Neubau einer Lager- und Werkstatthalle an. Auch die Anschaffung eines eigenen Kranfahrzeugs für diverse Auf- und Abrüstungstätigkeiten, Vorort-Reparaturen und zur Unterstützung der Maschinentransporte sei geplant.