Wegweisende Technologien zur Effizienzsteigerung stehen bei Benninghoven auf der bauma 2025 im Fokus
Das Unternehmen präsentiert innovative Lösungen zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Asphaltproduktion, insbesondere in den Bereichen Asphaltrecycling, temperaturabgesenkter Asphalt, Entstaubung sowie der Nutzung von Wasserstoff als zukunftsweisendem Brennstoff.
Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in der Asphaltherstellung
Am Stand FS.1111 auf der bauma stellt Benninghoven u.a. die Brennergeneration Multi Jet sowie die zugehörige Steuerung Multi Jet Control vor. Diese Brennertechnologie ermöglicht die gleichzeitige Nutzung von bis zu vier unterschiedlichen Brennstoffen, unabhängig davon, ob sie fest, flüssig oder gasförmig sind. Die Brenner können sowohl in neuen Anlagen als auch im Zuge von Nachrüstungen eingesetzt werden, unabhängig vom Hersteller der bestehenden Anlage.
Fliegender Wechsel zwischen den Brennstoffen
Ein wesentliches Merkmal der Multi Jet-Brenner von Benninghoven ist die Fähigkeit zur Mischfeuerung, die den gleichzeitigen Einsatz verschiedener Brennstoffe wie Wasserstoff, LPG, HVO, Biogas und Erdgas über separate Düsen ermöglicht. Der Wechsel zwischen den Brennstoffen erfolgt nahtlos, ohne Unterbrechungen oder Ausfallzeiten. Dadurch wird eine kontinuierliche und zuverlässige Energieversorgung sichergestellt, während gleichzeitig eine hohe Flexibilität bei der Auswahl der jeweils wirtschaftlichsten und verfügbaren Energieträger gegeben ist. Dies trägt zur Reduzierung der Betriebskosten bei, insbesondere im Hinblick auf die zukünftige CO2-Bepreisung.
Zudem konnte die Geräuschemission der neuen Brennergeneration um fünf dB(A) verringert werden, was einer Halbierung der subjektiv wahrgenommenen Lautstärke entspricht. Gleichzeitig wurde die elektrische Leistungsaufnahme bei gleichbleibender Förderleistung um 20 Prozent reduziert.
Optimierte Entstaubungslösung für die Asphaltproduktion
Mit der neu entwickelten Entstaubung zeigt der Spezialist für Asphaltmischanlagen eine weitere Lösung, die aktiv zur Nachhaltigkeit und Prozessqualität in der Asphaltproduktion beiträgt. Entstaubungssysteme sind entscheidend für den störungsfreien Betrieb von Asphaltmischanlagen, da sie während des Mischprozesses entstehende Stäube, insbesondere Gesteinspartikel und Bitumendämpfe, effizient absaugen und filtern.
Dies ist sowohl aus verfahrenstechnischer Sicht als auch im Hinblick auf die Einhaltung strenger Emissionsvorschriften von Bedeutung. In vielen Ländern und Regionen weltweit werden diese Vorschriften zunehmend verschärft, wodurch der Bedarf an leistungsfähigen Entstaubungssystemen steigt.
Strömungsoptimierte Bauweise und günstige Gesamtenergiebilanz
Das neue System zeichnet sich durch eine strömungsoptimierte Bauweise, eine hohe Energieeffizienz, niedrige Reststaubwerte sowie eine zuverlässige Prozessstabilität aus. Zudem verfügt es über eine großflächige Filtereinheit und bietet wartungsfreundliche Zugänge, die eine effiziente Instandhaltung ermöglichen.
Maximalrecycling: effiziente Materialnutzung durch den Rezeptgenerator
Maximalrecycling hat das Ziel, hochwertige Materialien möglichst vollständig wiederzuverwenden, um deren ursprüngliche Qualität zu erhalten oder zu verbessern. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode ist die Reduktion der CO2-Emissionen. Untersuchungen zeigen, dass durch einen Recyclinganteil von 60 Prozent eine Verringerung der CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent erzielt werden kann.
Ergänzende Softwareoption der Benninghoven Anlagensteuerung BLS 4
Im Zusammenspiel mit Technologien bzw. Retrofit-Lösungen wie Heißgaserzeugern, dem REVOC-System und Kalt-Zugabe-Technologien übernimmt der Rezeptgenerator eine zentrale Funktion. Als optionale Software-Erweiterung der Benninghoven-Anlagensteuerung BLS 4 trägt er wesentlich zu einem optimierten Recyclingmanagement in Asphaltmischanlagen bei.
Er ermöglicht hohe Recycling-Zugaberaten pro Tonne Fertigasphalt, indem er verschiedene Recyclingmaterialien (Asphaltgranulate) kombiniert, um die gewünschte Sieblinie der Asphaltsorte möglichst genau zu erreichen. Der maximale Recyclinganteil wird dabei unter Berücksichtigung des Zielprodukts, externer Einflussfaktoren und der Anlagenkonfiguration berechnet.
Anpassung des RC-Anteils in Ein-Prozent-Schritten
Darüber hinaus steuert der Rezeptgenerator den automatischen Wechsel der Bitumensorte von härteren zu weicheren Bindemitteln bei steigendem Recyclinganteil, sodass der Erweichungspunkt innerhalb der vorgegebenen Grenzen bleibt. Die Anpassung des Recyclinganteils erfolgt dabei in feinen Abstufungen von einem Prozent, wobei sämtliche relevanten Komponenten automatisch justiert werden. Der Produktionsprozess wird dabei nicht unterbrochen, sodass ein Rezeptwechsel innerhalb einer Asphaltsorte nicht erforderlich ist.
Energieeinsparung und Emissionsreduzierung durch temperaturabgesenkte Asphalte
Die Herstellung von Asphalt erfordert erhebliche Energiemengen, insbesondere für die Trocknung und Erhitzung von Weißmineral und Recycling-Material. Eine Reduzierung des Brennstoffverbrauchs und der Emissionen kann durch den Einsatz von temperaturabgesenktem Asphalt erzielt werden. Dabei handelt es sich um Mischgut mit einer Endtemperatur von etwa 120 °C, während konventionelle Mischungen üblicherweise auf rund 160 °C erhitzt werden. Dies entspricht einer Temperaturreduktion von etwa 30 Prozent.
Das Potenzial zur Energie- und CO2-Einsparung ist erheblich: Bei einer täglichen Produktionsmenge von 2.000 Tonnen Asphalt können rund 18.000 kWh Energie und 6.000 kg CO2 eingespart werden.
Drei innovative Ansätze
Zur Herstellung von temperaturabgesenktem Asphalt stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Eine Möglichkeit ist die Zugabe fester oder flüssiger Additive. Alternativ kann Wasser als Hilfsstoff eingesetzt werden. Asphaltmischanlagen von Benninghoven bieten hierfür spezifische technische Lösungen, die sowohl in neue als auch in bestehende Anlagen integriert werden können.
Besonders relevant ist die Verwendung von Schaumbitumen als Bindemittel. Da hierfür lediglich Wasser benötigt wird, das in Asphaltmischanlagen ohnehin vorhanden ist, stellt es eine ressourcenschonende Alternative dar. Während des Mischprozesses sorgt die freigesetzte Oberflächenenergie dafür, dass das Bindemittel das Gestein auch bei niedrigeren Temperaturen effizient umhüllt. Dadurch werden Verarbeitungseigenschaften erzielt, die mit denen von Heißasphalt vergleichbar sind.
Ein weiterer Vorteil von temperaturabgesenktem Asphalt ist die Reduzierung der Emissionen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) während des Einbaus. Dies trägt maßgeblich zur Verbesserung des Arbeits- und Umweltschutzes bei.
Ciber Technologien für die kontinuierliche Asphaltherstellung und mobile Anwendungen
Im Ausstellungsbereich von Benninghoven haben Fachbesucher die Möglichkeit, sich auch über die Technologien von Ciber zu informieren. Das Unternehmen, spezialisiert auf die kontinuierliche Asphaltherstellung, präsentiert in München Lösungen, die eine effiziente und mobile Umsetzung des kontinuierlichen Mischprozesses ermöglichen. Damit erweitert die Wirtgen Group ihr Angebot um nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen für die Asphaltproduktion.