Bell Equipment präsentiert Longseller und Newcomer auf der bauma 2025
Mehr als 20 Jahre nach der Einführung des weltweit ersten knickgelenkten 50-Tonnen-Muldenkippers stellt Bell Equipment auf der bauma in Halle C6, Stand 103 erneut sein aktuelles 6×6-Topmodell, den Bell B50E, vor. Begleitet wird dieses von dem kleinsten Vertreter der Baureihe, dem 20-Tonnen-Knicklenker Bell B20E LGP. Zudem präsentiert der Hersteller in München eine neue OEM-Produktlinie: die Bell Motorgrader. Diese sollen zunächst in Märkten mit Tier-3-Emissionsstandards eingeführt und später auch in Regionen mit Stufe-5-Regulierung eingeführt werden.

Bell B50D – Premiere auf der bauma 2004
Der knickgelenkte 50-Tonnen-Muldenkipper B50E von Bell Equipment, der 2004 erstmals auf der bauma vorgestellt wurde, hat sich seither in verschiedenen Anwendungsbereichen etabliert. In der Rohstoffgewinnung überzeugte der Bell B50D mit einer höheren Verfügbarkeit durch Allradantrieb, verbesserten Sicherheitsreserven dank eines hocheffizienten Getrieberetarders und einem bis zu 30 Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu 4×2-Starrrahmenkippern der 50- bis 60-Tonnen-Klasse.
Auch im schweren Erdbau erwies sich der B50E als leistungsfähig: Im Vergleich zu den damals verbreiteten 6×6-40-Tonnen-Muldenkippern bot er eine um über 20 Prozent höhere Nutzlast, rund 15 Prozent mehr Ladevolumen und eine erstmals eingesetzte adaptive Frontfederung. Diese Merkmale führten zu effizienteren Transportzyklen mit reduzierten Personal- und Kraftstoffkosten pro Tonne.
Leistungsstarker Antrieb und hohe Nutzlast
Der Bell B50E bietet trotz der allgemeinen Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts auf rund 41 Tonnen im 6×6-Segment und der markeninternen Alternativen wie den speziell für den Gewinnungsbereich konzipierten Allrad-Zweiachsern Bell B45E 4×4 und B60E 4×4 eine leistungsstarke und effiziente Transportlösung. Er teilt sich mit dem B60E 4×4 den gesamten Antriebsstrang.
Der Reihensechszylinder-Dieselmotor von Mercedes-Benz im Bell B50E leistet 430 kW bei 1.600 U/min. Mit einem Leergewicht von 35,9 Tonnen und einer nominalen Nutzlast von 45,4 Tonnen erreicht der B50E Spitzenwerte in seiner Klasse: 11,98 kW/t im Leerzustand und 5,29 kW/t beladen. Diese Leistungsdaten führen zu überlegenen Fahreigenschaften.
Effiziente Kraftübertragung und adaptive Fahrwerksregelung
Das 7-Gang-Automatikgetriebe Allison 4800 ORS mit selbstkalibrierender FuelSense 2.0-Technologie optimiert die Leistungsentfaltung im B50E und sorgt für einen niedrigen Kraftstoffverbrauch, selbst unter Volllast. Durch variable Schaltpunkte, die sich über Algorithmen an Strecke und Lastprofil anpassen, wird eine hohe Effizienz gewährleistet.
Für mehr Fahrkomfort und Sicherheit verfügt der Bell B50E serienmäßig über die adaptive „Comfort Ride”-Vorderradaufhängung. Basierend auf Echtzeitdaten der Bordwaage und weiteren Sensoren passen elektronisch gesteuerte Federbeine die Federkennlinien und die Karosseriehöhe automatisch an die aktuelle Nutzlast und Fahrsituation an.
Umfassende Sicherheits- und Assistenzsysteme
Der Bell B50E zeichnet sich durch eine umfangreiche Ausstattung an Sicherheits- und Assistenzsystemen aus, die ihn von vielen Wettbewerbsmodellen abheben. Serienmäßig sind unter anderem eine Rückführkamera, automatische Traktionskontrolle, Berganfahrhilfe, Kippsicherung sowie eine retarderunterstützte Bergab-Geschwindigkeitsregelung und -begrenzung integriert. Diese Systeme sind optimal in das ergonomische Bedienkonzept von Bell eingebunden.
Optimierte Wartung und digitale Flottenüberwachung
Die Wartung des B50E wird durch eine leicht zugängliche Onboard-Diagnose erleichtert. Zudem ermöglicht das weiterentwickelte Bell Fleetmatic-System eine weltweite Echtzeit-Verfolgung und Überwachung der Fahrzeugleistung, was zur Effizienzsteigerung in der Flottenverwaltung beiträgt.
Bell B20E LGP – Arbeitstier auf der Baustelle
Die Bell Standardkabine bietet hohen Fahrkomfort und eine gute Übersicht. Dies zeigt sich auch beim kleinsten Modell der Serie, dem Bell B20E LGP. Trotz seiner kompakten Bauweise ist er robust und langlebig konzipiert. Mit einer Motorleistung von 170 kW aus einem Mercedes-Benz-Vierzylinder bietet er in der bodenschonenden LGP-Version mit 800/45-Bereifung hohe Geländegängigkeit. Alternativ erhältliche 20.5-Bereifung macht ihn zu einem wendigen und vielseitigen Fahrzeug für Baustellen. Dank dieser Eigenschaften erfreut sich der Bell B20E LGP in vielen Märkten großer Beliebtheit, insbesondere in Mietflotten.
Offen für neue Technologien
Die Technologieplattform der Bell E-Serie ermöglicht es, dass alle Muldenkipper dieser Baureihe bereits ab Werk für die Integration von PDS- (Fußgängererkennung) und CAS-Systemen (Kollisionsvermeidung) gemäß ISO 21815-2 vorbereitet sind. Diese Schnittstellen erlauben die Nachrüstung verschiedener Systeme der Stufe 9.
Im Bereich des autonomen Fahrens setzt Bell Equipment auf den direkten Austausch zwischen spezialisierten Anbietern und Endkunden. Es stehen bereits unterschiedliche Systeme zur Verfügung, die je nach regionalen Anforderungen, Unternehmensgröße oder betrieblichen Gegebenheiten individuell angepasst werden können. Bell Equipment verfolgt hierbei einen offenen Ansatz und ermöglicht seinen Kunden größtmögliche Flexibilität. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit verschiedenen Technologieanbietern lassen sich Bell Muldenkipper effizient in voll- oder teilautonome sowie ferngesteuerte Systeme integrieren.
Neue Motorgrader von Bell Equipment
Bell Equipment hat sich international als Spezialist für knickgelenkte Muldenkipper – wie den B50E – etabliert. Nun erweitert das südafrikanische Unternehmen mit mehr als 70 Jahren Erfahrung sein Produktportfolio um eine eigene Baureihe von Motorgradern. Diese werden schrittweise in das weltweite Vertriebsnetz aufgenommen.
Mehr als 25 Jahre lang war Bell Equipment Vertriebspartner für John Deere Motorgrader in Südafrika und angrenzenden Ländern. Dabei wurden die Maschinen auch unter der Marke Bell vermarktet. Diese umfangreiche Erfahrung floss in die Entwicklung der neuen Baureihe ein, die am Hauptsitz in Richards Bay entstand. Neben den erfolgreichen Muldenkippern hat das dortige Entwicklungszentrum bereits zahlreiche Eigenentwicklungen in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie zuletzt Raupendumper hervorgebracht.
Modelle und Einsatzbereiche
Die neue Baureihe umfasst drei Modelle, die jeweils mit 6×4- oder 6×6-Antrieb verfügbar sind. Der Bell G140, erstmals in München präsentiert, ist für Instandhaltungsarbeiten sowie leichte bis mittelschwere Bauaufgaben ausgelegt. Der leistungsstärkere G160 eignet sich für schwere Einsätze, während der G200 speziell für den schweren Erdbau und die Wegepflege in Tagebauen konzipiert wurde.
Technologie und Ausstattung
Wie bereits bei den Muldenkippern setzt Bell Equipment auch bei den neuen Gradern auf bewährte Komponenten führender Zulieferer. Die Hydrauliksysteme stammen von Danfoss bzw. Rexroth. Der G140 wird von einem 6,7-Liter-Cummins-Motor mit ZF-ERGOPOWER-Getriebe angetrieben, während die Modelle G160 und G200 mit einem 9-Liter-Cummins-Motor und ZF-cPOWER-Getriebe ausgestattet sind.
Robustheit und Wartungsfreundlichkeit
Im Design und Auslegung setzten die Ingenieure vor allem auf robuste Langlebigkeit und vereinfachte Wartung im Betrieb. Der Hauptrahmen besteht aus einem durchgehenden Bauteil, das Drehkranzlager ist gegen Staub abgedichtet, und die Bell Tandemachse verfügt über eine effiziente Zwischenachs-Kühlung für lange Transportstrecken.
Der Fahrerstand wurde ergonomisch optimiert, sodass alle Funktionen und Betriebszustände über leicht zugängliche Tastenfelder und interaktive Displays gesteuert bzw. abgelesen werden können.
Die Einführung der neuen Motorgrader erfolgt zunächst in den Tier-3-Märkten der Südhalbkugel und Osteuropas. Im kommenden Jahr folgt die Markteinführung in regulierten Stufe-5-Märkten in Nordamerika und Europa. Die für diese Märkte vorgesehenen Modelle werden mit modernen Joystick-Steuerungen ausgestattet und können optional mit 2D- bzw. 3D-Planiersteuerungen führender Anbieter ausgerüstet werden.