Bell Equipment führt seine neue Baureihe an Raupentransportern nun auch in den westeuropäischen Märkten ein und zeigt auf der bauma den Bell TC11A
Im Jahr 2020 stellte Bell Equipment seine neue TC-Baureihe (Tracked Carriers) auf der Conexpo in Nordamerika vor. Jetzt feiern die Raupentransporter ihre Europa-Premiere. Eine mehrjährige Entwicklung sowie eingehende Praxistests mit US-amerikanischen Anwendern gingen dieser Vorstellung voraus. Das Ziel des internationalen Muldenkipper-Spezialisten war, das eigene Angebot an hoch geländegängigen Transportfahrzeugen sinnvoll zu ergänzen und gleichzeitig innovative und konkurrenzfähige Maschinen in einem hochspezialisierten Nischensegment erfolgreich zu etablieren. Wichtig dabei war der enge Kontakt zu Anwendern, um die weitgehend ausgereiften Vorserienmodelle exakt auf die Bedürfnisse der Kunden abzustimmen. Die größte Nachfrage kam aus den USA, speziell aus dem dortigen Pipeline-Bau.
Bewährte Entwicklungsstrategie
Eine Gruppe von US-Händlern war schon vor der Präsentation der beiden Modelle TC7A und TC11A an der Entwicklung der Prototypen beteiligt. „Es war eine ganz neue Erfahrung, wie wir über einschlägige Online-Tools Experten aus zwei Kontinenten zusammenbringen konnten, deren Meinungen und Vorschläge direkt in unser Produktdesign eingeflossen sind,“ erklärt Brad Castle, Produktmanager bei Bell Equipment.
Auch die Feldtests der Prototypen in den USA fanden unter Beteiligung der Händler statt, die einen wertvollen Beitrag zur Feinabstimmung des Fahrzeugkonzepts leisteten. Im Mittelpunkt stand die Idee, eine Maschine zu entwickeln, die mehr bietet als der Wettbewerb und vor allem in den Schlüsselbereichen Robustheit, Bedienkomfort sowie Wartungsfreundlichkeit überzeugt.
„Das positive Kundenfeedback und die seit Produktionsbeginn verkauften Einheiten sind ein Beleg dafür, dass wir dieses Ziel erreicht haben“, so Brad Castle. „So wie sich unser Raupentransporter in den USA bewährt hat und vom Markt akzeptiert wird, sehen wir auch ein großes Potenzial in Europa. Das Fahrzeug ist sehr anpassungsfähig und bietet eine robuste Lösung für Kurzstreckentransporte bei Baumaßnahmen auf weichem Untergrund, wo für den besseren Vortrieb oder aus Umweltgründen Maschinen mit niedrigem Bodendruck gefragt sind. Gleichzeitig überzeugen die Raupenfahrzeuge mit sehr guter Steigfähigkeit selbst im unwegsamen Gelände. Dies prädestiniert sie für eine Vielzahl von Anwendungen – von Einsätzen auf sandigen oder feuchten Küstenböden, über Arbeiten an Energieinfrastrukturen (Pipelines, Windkraft, etc.) in entlegenen umweltsensiblen Bereichen bis hin zu Baumaßnahmen in alpinen Regionen.“
Spezialisten für schwierige Einsätze
Raupentransporter kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Bedingungen für andere Maschinen zu schwierig sind. Das ist beispielsweise der Fall, wenn der Boden so weich ist, dass ein knickgelenkter Muldenkipper zu schwer ist und steckenbleiben würde. Während ein Raupentransporter unbeirrt auch eine steile Böschung bewältigt, würde ein Muldenkipper ins Rutschen geraten oder abrollen. „Bei der Konstruktion des Raupenfahrwerks und speziell der Radaufhängung konnten wir unsere jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von knickgelenkten Muldenkippern nutzen. Was unseren Raupentransporter auszeichnet, ist das Laufwerk mit sechs Laufrädern und zwei Tragschwingen“, erklärt Brad Castle. „Neben einem hohen Fahrkomfort bietet es die gleichmäßigste Aufstandsfläche am Markt mit optimalem Bodendruck und geringerer Punktbelastung für eine längere Lebensdauer der Raupen.“
Hochrobuste Leichtgewichte: TC7A und TC11A
Die Erfahrungen von Bell Equipment aus dem Knicklenker-Bau kommen auch den Raupentransportern zugute, denn die weitreichende Verwendung von hochfesten Stählen im Chassis sowie in anderen Baugruppen macht die Maschinen nicht nur hochrobust, sondern sorgt auch für ein optimiertes Leergewicht. So beträgt das Gewicht des TC7A 10.950 Kilogramm, während der TC11A – mit 11 Tonnen Nutzlast das größere der beiden Modelle – auf ein Leergewicht von 13.960 Kilogramm kommt. In der Ausstattung des hydrostatischen Fahrantriebs, der Arbeitshydraulik und der Maschinensteuerung setzen die Ingenieure wie bei den Bell Dumpern auf eine große Modularität und Teilegleichheit der hochwertigen Komponenten, was die Wartung und Ersatzteilvorhaltung im Flottenbetrieb erleichtert.
Geräumige Fahrerhäuser und einfache Wartung
Das Bell-eigene Fahrzeugmanagement-System Fleetm@tic ist serienmäßig in beiden Raupentransportern installiert. Es erlaubt Betreibern, alle Maschinendaten, Produktionsleistungen sowie den Kraftstoffverbrauch zu überwachen. Für den Antrieb sorgt in beiden Modellen ein EU-V-konformer 6,7-Liter Cummins-Motor (TC7A: 168 kW/2.200 rpm; TC11A: 186 kW/2.000 rpm). Sowohl der TC7A als auch der TC11A verfügen über eine Rexroth-Hydraulik für hohe Leistungswerte bei niedrigem Kraftstoffverbrauch.
Punkten können die beiden vielseitig einsetzbaren Modelle außerdem in Bezug auf den Kabinenzugang sowie den Bedienkomfort. Im Gegensatz zu den Bagger-Kabinen einiger Wettbewerber besitzen die Bell TC7A und TC11A eigens entworfene geräumige Fahrerhäuser nach ROPS/FOPS-Standard, die eine sehr gute Übersichtlichkeit sicherstellen. Über die Wartungsklappe auf der linken Seite der Maschine sind alle Wartungspunkte bequem vom Boden aus erreichbar. Zusätzlich verfügen die Bell Raupentransporter über Kunststoffbuchsen in den Drehzapfen des Fahrgestells, was den Schmierbedarf reduziert und darüber hinaus auch den Verschleiß verringert.
Vielseitige Konfigurationen
Um den jeweiligen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden, bieten beide Modelle verschiedene Konfigurationen für Mulde und Flachbett. Der kompakte TC7A (B: 2.590 mm, L: 5.690 mm, H: 3.073 mm) verfügt über einen Kombi-Behälter, der als Kippmulde (3,5 m³) oder nach Entfernen von Seitenladen und Heckklappe als Flachbett genutzt werden kann.
Der TC11A (B: 2.895 mm, H: 3.200 mm) dagegen kann entweder mit Kippmulde (5,25 m³; Gesamtlänge: 5.970 mm) oder Flachbett ausgerüstet werden (Gesamtlänge: 6.833 mm). Die Flachbettversionen eignen sich als Universalträger für die Bestückung mit Hebezeugen, Betonmischern oder anderen Spezialgeräten.
„Wir sind gespannt, wie der europäische Markt auf der Bauma auf unseren Bell Raupentransporter reagiert und freuen uns darauf, den Besuchern unsere Neuentwicklung und ihre Alleinstellungsmerkmale zu präsentieren“, so Brad Castle. Nach Abschluss letzter Homologierungen rechnet Bell Equipment mit der Auslieferung beider Modelle ab Mitte 2023. Zu finden ist Bell Equipment auf der bauma hier: Halle/Stand C6.303.
Über Bell Equipment
Die Bell Equipment (Deutschland) GmbH wurde im Jahr 2000 als dritte eigene europäische Niederlassung des südafrikanischen Baumaschinenherstellers Bell Equipment gegründet. Aufgabe des im oberhessischen Alsfeld ansässigen Unternehmens ist die umfassende Betreuung des deutschen Marktes über leistungsfähige Regionalhändler. Mit Errichtung des internationalen Bell-Logistikzentrums in Alsfeld (2002) und des Produktionswerks in Eisenach (2003) wurde Bell Deutschland überdies zu einem der Zentren in der europäischen Vertriebs- und Kundendienst-Organisation von Bell Equipment. Das Europäische Logistikzentrum (ELC) ist mit seinem 8900 Positionen umfassenden Lager die europäische Teile-Drehscheibe von Bell Equipment und stellt die kurzfristige Versorgung mit Ersatzteilen sicher. Alle Fahrzeuge für den europäischen Markt werden in Eisenach auf Basis von aus dem südafrikanischen Mutterwerk angelieferten Kern-Baugruppen und den Komponenten der überwiegend europäischen Zulieferer komplettiert und endmontiert.