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Eimerkettenbagger Heimdall der Hamburg Port Authority

Schwimmbagger

Ein Schwimmbagger, oder Baggerschiff, ist ein Wasserbaufahrzeug, das eine besondere Ausrüstung zum Ausbaggern von Häfen, Flussmündungen, Meeresbuchten oder Ähnlichem besitzt. Gebräuchlich ist auch – wie oft im Bereich der Schifffahrt ­– der englische Ausdruck Dredger.

Herstellungs- und Unterhaltungsbaggerung

Unterschieden wird zwischen der Herstellungsbaggerung, wie beispielsweise der Elbvertiefung, und der ständig erforderlichen Unterhaltungsbaggerung. Dieses Ausbaggern ist in Mündungen von vielen Flüssen wiederholt notwendig, da diese Gewässer Sedimente absetzen, die zu Untiefen führen, welche die Schifffahrt beeinträchtigen können. Auch zur Gewinnung von Massenrohstoffen, z. B. in Kies- und Sandwerken, setzt man Schwimmbagger ein, wenn das Trockenlegen des Abbaugebietes nicht möglich ist (Baggersee). Ähnlich erfolgt die Gewinnung von Bodenschätzen (Metalle/Erze, Mineralien, Schmucksteine…) aus Seifenlagerstätten, z. B. mit Goldbaggern. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Gewinnung von Sand vom Meeresboden zwecks Aufspülung, das heißt im Rahmen der Landgewinnung für Flughäfen und Baugebiete oder zur Anlegung von Häfen.

Nassbaggerei

In der Nassbaggerei unterscheidet man zwischen Eimerkettenbaggern, Schneidkopf- und Schneidradsaugbaggern sowie Saugbaggern. Für kleinere Arbeiten sind auch auf Schiffen oder antriebslosen Kähnen oder Pontons verankerte Seil- oder Hydraulikbagger mit Greiferschaufel im Einsatz.

Die Saugbagger haben die Eimerkettenbagger aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit, einfacherer Technik und besserer Arbeitsergebnisse weitgehend verdrängt. Eimerkettenbagger kommen heute nur noch in besonderen Situationen, wie zum Beispiel zum Lösen sehr fester Bodenarten wie Mergel, und vorwiegend auf Flüssen, Kanälen und in Häfen zum Einsatz.

Zur Familie der Saugbagger gehören sowohl Cutterbagger als auch Hopperbagger. Ein Cutterbagger ist meist ein Baggerschiff mit oder ohne eigenen Antrieb, das festes Material vom Gewässerboden löst. Ein Hopperbagger dagegen ist ein selbstfahrendes Laderaumsaugbaggerschiff. Hier lösen sogenannte Schleppköpfe ein Boden-Wasser-Gemisch von der Gewässersohle, das mithilfe eines Saugkopfes sowie Saugrohres im Laderaum des Schiffes landet. Moderne Baggerschiffe sind mit leistungsstarken Saug- und Pumpanlagen versehen. Sie können das Baggergut auf verschiedene Weise weiterfördern und verfügen meist über eigene Laderäume oder werden von Schuten (oft Klappschuten) begleitet, die das Baggergut zum Bestimmungsort transportieren.

Weltweit im Einsatz

Weltweit sind rund 1.200 Schwimmbagger im Einsatz. Sie teilen sich (überschlägig) auf in 40 Prozent Hopperbagger, 30 Prozent Schneidkopf- sowie Schneidradsaugbagger sowie 20 Prozent Löffelbagger. Auf die restlichen Bauarten entfallen etwa 10 Prozent. Wenn das Baggergut durch menschliche Aktivität wie Industrie, Landwirtschaft und Kanalisationen stark verschmutzt ist, lässt es sich nicht in offenen Gewässern verklappen. Stattdessen wird es gereinigt, beispielsweise in Hamburg, oder in eigens dafür gebauten Entsorgungsbecken oder auch an Land deponiert. Insbesondere für küstennahe Saugbaggereinsätze werden an Land Spülfelder eingerichtet, auf welche die abgesaugte Sand-Wasser-Suspension über Rohrleitungen gespült wird. Auch im Deichbau in Sandkerndeichen oder zur Aufhöhung von Hafenbetriebsflächen hat das Baggergut oft Verwendung gefunden.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Baggerschiff