Der Kettenbagger gehört zur Kategorie der Baumaschinen. Sein Antrieb läuft ausschließlich über ein integriertes Kettenlaufwerk. Im Vergleich zu anderen Radbaggern verfügt der Kettenbagger in der Regel über ein höheres Grundgewicht. Größere Modelle können so schon mal auf ein Einsatzgewicht von rund 90 Tonnen kommen. Das Kettenlaufwerk ist damit hauptverantwortlich für das schwere Gewicht. Die Bandbreite der Modelle ist allerdings vielseitig und so gibt es z.B. sogenannte Minibagger, die bei einer Breite von 70 Zentimetern gerade mal ein Gewicht von einer Tonne aufweisen.
Kettenfläche
Trotz des enormen Mehrgewichts bringt das voluminöse Kettenlaufwerk explizite Vorteile mit sich. Ein wichtiges Kriterium ist z.B. die optimale Verteilung der Bodenmasse, die sich über die Kettenflächen nahezu ausgewogen verteilt. Zusätzlich verringert sich der Bodendruck der Baumaschine. Im Umkehrschluss bedeutet das eine effektive Standsicherheit des jeweiligen Kettenbaggers. Tiefer Schlamm oder Geröll bringen ihn daher auch nicht so schnell zum Wanken. Ein weiterer Pluspunkt des Kettenbaggers zu anderen Baggern ist die große Anzahl von Auflage- bzw. Aufstandspunkten, die für eine gleichmäßige Fahrbewegung sorgt und ihm damit auch den Einsatz in unebenen Gelände ermöglicht.
Funktionsweise
Das integrierte Kettenlaufwerk besteht aus einer sogenannten Flachgliederkette, die aus einem Mix aus Verbundstoffen und Metall besteht. Beim Einsatz auf losem Untergrund werden oft zusätzlich Gummistollen an den einzelnen Kettengliedern angebracht. Bei kleineren Mini-Kettenbaggern besteht oft das gesamte Kettenlaufwerk aus Gummi.
Das Kettenlaufwerk funktioniert immer nach dem gleichen Prinzip: Das Drehmoment des Motors wird von einem Antriebsrad auf die Kette übertragen. Dies erfolgt entweder direkt über eine mechanische Kupplung oder indirekt über eine hydraulische Kupplung.
Zumeist wird die Kette bzw. der Kettenbagger durch einen Dieselmotor angetrieben. Größere Modelle kommen auf eine Höchstgeschwindigkeit von fünf km/h, kleinere Modelle wie etwa der Minibagger schaffen es gerade mal auf zwei km/h. Zur besseren Steuerung kann der Kettenantrieb sowohl bei großen Modellen als auch bei den Minibaggern separat oder, im Idealfall, gegenläufig gesteuert bzw. angetrieben werden.
Einsatzgebiet
Kettenbagger haben verschiedene Einsatzgebiete. Der Minibagger etwa lässt sich aufgrund seiner kompakten Größe hervorragend in Gebäuden oder bei engen Platzverhältnissen einsetzten. Allerdings sind sie durch ihre Leistungsstärke und Grabtiefe nur für kleine Baustellen und weniger intensive Einsätzen ausgerichtet. Ihr Spezialgebiet: Kleine Ausschachtungsarbeiten oder etwa das Ausbaggern von Teichen. Größere Modelle hingegen verfügen über ein größeres Leistungsspektrum, Grabtiefen und Löffelvolumen. Perfekt für den Einsatz auf Großbaustellen, innerhalb weitläufiger Gebiete sowie bei erschwerten Bodenverhältnissen.
Ein mittlerer Kettenbagger etwa weist eine Grabtiefe von rund vier Metern auf. Größere Modelle schaffen eine Grabtiefe von bis zu zwölf Metern und haben ein Löffelvolumen, das bis zu sechs Kubikmeter betragen kann. Je nach Aufsatz (Greifer, Löffel oder spezifische Anbaugeräte) kann der Kettenbagger vielseitig eingesetzt werden und ist damit eine echte Allzweckmaschine auf Baustellen. So kommt er beispielsweise beim Straßenbau, im Landschafts- und Bergbau, in Steinbrüchen oder aber auch bei Abrissarten zum Einsatz.
Quelle: Maschine.com