Eine Gummiradwalze bewirkt “statisch” durch ihre Gewichtskraft, also ohne Vibration, eine Verdichtung des Untergrunds. Die besondere Walk- und Knetwirkung der glatten Luftreifen erzielt einen Porenverschluss an der Oberfläche der Asphaltdecke. Gummireifen belasten harte Einbauten (Steinpflaster, eiserner Kanalschacht, Wasserschieber) schonender als Stahlwalzen. Der Luftdruck in allen Rädern lässt sich im Betrieb zentral variieren und entsprechend der Ballastierung einstellen.
Gummiradwalzen kommen größtenteils in der Asphaltverdichtung zum Einsatz, sind aber auch für den Erdbau geeignet. Auf den Einsatz einer Gummiradwalze sollte man verzichten, wenn Asphaltschichten mit Ausfallkörnung (also offenporig) eingebaut, Splittmastixasphalt oder nichtbindige Böden verdichtet werden sollen.
Typischerweise hat diese Maschine vorne und hinten je vier Räder mit Seitenabständen etwas geringer als die Reifenbreite. Die hinteren Räder sind meist etwa um das halbe Rastermaß nach links versetzt, so dass bei Geradeausfahrt durch das wechselweise Auf-Lücke-Stehen der Räder sich die Fahrfläche lückenlos walzen lässt. Der Rahmen – ebenso wie der Aufbau – weist daher eine gewisse Asymmetrie auf, damit der Bediener alle randständigen vier Räder gut einsehen kann.
Ballastiert sind Gummiwalzen typisch mit Eisen-, Magnetit- oder Betonplatten. Entweder schiebt ein Gabelstapler eine Platte in Position, oder die Maschine kann eine Platte selbst vom Boden hochziehen.
Gummiradwalzen mit starrem Rahmen oder Knicklenkung
Die Gummiradwalzen können entweder mit starrem Rahmen und paarweiser Lenkung der Vorderräder oder mit Knicklenkung ausgestattet sein. Sie besitzen ein Eigengewicht von bis zu 14 Tonnen, das durch Ballastierung auf bis zu 28 Tonnen verdoppelt werden kann. Die Einzelradlast erreicht dann 3,5 Tonnen, der Reifendruck 8 bar.
Moderne Walzen besitzen die Fähigkeit neben ihrem Eigengewicht zusätzliche Energie in den Untergrund einzuleiten. Durch dieses Einbringen von Verdichtungsenergie kommt es dann zu Kornumlagerungen im Boden bzw. Asphalt und damit zu einer Reduzierung des Porengehaltes. Bei der Verdichtung mit Vibration wirkt im Walzenkörper eine Unwucht, die eine schlagende Bewegung erzeugt.
Der Vorteil des Kreisschwingers ist eine effektive und hohe Verdichtungsleistung, allerdings entstehen durch diese Art der Verdichtung Erschütterungen in verschiedenen Frequenzbereichen. Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, hat man bestimmte Typen von Vibrationswalzen mit Richtungsschwingersystemen ausgestattet, um eine geregelte und kontinuierliche Anpassung der Verdichtungsenergie zu erreichen. So stehen dem Walzenfahrer verschiedene Schwingrichtungen zur Verfügung von vertikal bis horizontal, die sich automatisch wie auch manuell regeln lassen.
Durch den Einbau von zwei Unwuchten im Walzenkörper reduziert die Technologie der Oszillationsverdichtung diese unerwünschten Erschütterungen. Die Wirkungsrichtung der Verdichtungsenergie verläuft dann nicht mehr vertikal, sondern horizontal. Richtschwinger- und Oszillationsverdichtung sind meist in Walzen ab sieben Tonnen zu finden.