Liebherr bringt einen 305 Tonnen schweren Muldenkipper für den Mining-Einsatz heraus
Schnelle Zykluszeiten, hohe Produktionsraten und geringer Kraftstoffverbrauch – diese Vorzüge sprechen Liebherr zufolge für den neuen 305-Tonnen-Kipper T 274. Mit dem neuen Truck schließt der Hersteller eine in seinem Angebot identifizierte Lücke zwischen dem verbesserten T 264 (240 Tonnen Zuladung) und dem T 284 (363 Tonnen Zuladung).
Bewährte Konstruktion
Der T 274 Kipper basiert auf dem bewährten Design des Liebherr T 284, der sich inzwischen in mehr als 20 Millionen Betriebsstunden bewährt hat. Der Rahmen und zahlreiche weitere Komponenten sind bei beiden Muldenkippern identisch. Daher verfügt auch der T 274 über eine Doppel-A-Lenker-Federung, die über den gesamten Federungshub einen optimalen Bodenkontakt der Reifen gewährleistet. Mit optimiertem Sturz- und Spurwinkel schont sie die Lauffläche und verringert den Verschleiß. Außerdem resultiert Liebherr zufolge daraus ein besseres Fahrverhalten, welches nicht zuletzt die Belastung des Fahrers durch reduzierte Körperschwingungen verringert.
Doch nicht nur die Eigenschaften der Vorderradaufhängung erhöhen das Komfortniveau. Auch das ergonomische Design der Kabine mit ihren getönten Sicherheitsglasscheiben soll, wie der Hersteller verspricht, eine sichere und produktive Umgebung für die Fahrer schaffen. Dank des integrierten HVAC-Systems sei diese auch bei allen extremen Temperaturen gewährleistet.
In puncto Sicherheit führt Liebherr den Überrollschutz sowie Schutz vor herabfallenden Gegenständen an und verweist auf das Vorhandensein von mindestens zwei sicheren Ausstiegswegen von der Kabine zum Boden. Plattformen und Leitern stünden zudem für einen einfachen Zugang zum Motor. Erleichtert werden die Servicearbeiten außerdem durch ebenerdige Wartungsbereiche.
Steigerung der Effizienz
Die Geschwindigkeit am Hang ist ein wesentlicher Faktor für schnelle Zykluszeiten. Insofern kommt dem Neuzugang in der Liebherr-Bergbauflotte das Liebherr-AC-Antriebssystem Litronic Plus zugute weil es anders als bei Muldenkippern, bei denen geschaltet werden muss, auch bergauf eine kontinuierliche Geschwindigkeit gewährleisten soll. Die nötige Antriebskraft liefert ein bärenstarker MTU-Motor mit einer Leistung von 2.685 Kilowatt/3.650 PS. Bergab steht dem T 274 mit Blick auf die Sicherheit eine dynamische Bremsleistung von 4.500 Kilowatt/6.035 PS zur Verfügung.
In Zusammenhang mit längeren Bergauffahrten hat Liebherr überdies das optionale Trolley-Assist-System im Angebot. Von dieser Lösung verspricht sich der Hersteller eine große Hebelwirkung bei der Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette im Bergbau. Durch den Einsatz eines Oberleitungsstromabnehmers, der das elektrische Antriebssystem mit dem Stromnetz verbindet, hat das System entweder das Potenzial, die Produktivität der Kipper-Flotte zu erhöhen, oder die Flottengröße bei gleichbleibender Jahresproduktion zu reduzieren. Der Hauptvorteil des Trolley- Systems ist freilich die deutliche Reduzierung des Dieselverbrauchs und der CO2-Emissionen der Lkw-Flotte.
Für einen möglichst effizienten Betrieb des T 274 biete sich, so Liebherr, die Zusammenharbeit mit dem hauseigenen Hydraulikbagger R 9800 an. Dessen schnelle Schwenkzeiten und der Umstand, dass er in der Lage sei, den T 274 mit nur vier Löffeldurchgängen zu beladen, führten zu hohen Produktionsraten. Ebenso anbieten würde sich die Teambildung mit dem jüngst im PROTRADER vorgestellten brandneuen R 9600.
Optionale Ausstattungspakete
Last but not least hat Liebherr für den T 274 noch eine ganze Reihe optionaler Ausstattungsdetails in petto: So gibt es unter anderem für Kunden, die in extremen Umgebungen arbeiten, mehrere Lösungen, die helfen, bestimmte Komponenten zu schützen und gestatten, die Maschinen bei Temperaturen von bis zu -40 Grad Celsius zu betreiben. Ein anderes Ausstattungspaket ermöglicht es, die Kipper in Höhen zwischen 3.500 und 5.000 Metern über dem Meeresspiegel zu betreiben. Und ein Schalldämpfungspaket sorgt dafür, die Geräuschemissionen der Maschine drastisch zu reduzieren.
Das soll die Möglichkeit eröffnen, mit dem T 274 auch in der Nähe von Wohngebieten Tag und Nacht zu arbeiten. Für 2021 erwartet Liebherr eine Erholung der Bergbauindustrie. Wichtige Technologietrends wie Digitalisierung, Autonomie und Nullemissionen werden im Fokus der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten stehen.