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Liebherr PR 726 mit LiReCon-System

Zwei Liebherr Planierraupen mit Remote Control System unterstützen das österreichische Bundesheer

Auf dem Truppenübungsplatz des österreichischen Bundesheeres in Allentsteig, Niederösterreich, fand im Sommer 2024 eine besondere Übergabe statt: Das Bundesministerium für Landesverteidigung erhielt zwei Planierraupen des Typs PR 726 der Generation 8 von Liebherr. Die Maschinen sind mit dem neuen Liebherr Remote Control System (LiReCon) ausgestattet.

Im Rahmen der Übergabe wurde eine umfassende Schulung zur Nutzung des Systems durchgeführt. Dank der Fernsteuerungsfähigkeit der Liebherr Maschinen können Einsätze des Bundesheeres, etwa bei Katastrophen oder in Gebieten mit einer hohen Anzahl an Blindgängern, auf dem Truppenübungsplatz künftig sicherer durchgeführt werden.

Liebherr Planierraupen PR 726 mit LiReCon-System
Die zwei neuen PR 726 mit LiReCon des österreichischen Bundesheers bei einem teleoperierten Einsatz in der Nacht

Liebherr Remote Control System für Planierraupen

Das Liebherr Remote Control System (LiReCon) für Planierraupen bringt bedeutende Neuerungen in den Arbeitsalltag. Mit dem Teleoperations-Stand und einem hochauflösenden Videosignal ermöglicht das System die präzise Steuerung der Planierraupe aus der Ferne.

Dadurch können auch schwer zugängliche oder gefährliche Einsatzgebiete erreicht werden. Neben einer spürbaren Erhöhung von Komfort und Produktivität trägt LiReCon wesentlich zur Sicherheit bei.

Beim österreichischen Bundesheer überzeugt das System insbesondere bei gefährlichen Arbeitsumgebungen wie bei Einsätzen in Bereichen mit möglichen Blindgängern am Truppenübungsplatz in Allentsteig oder bei Katastrophenereignissen.

Liebherr Planierraupen PR 726 mit LiReCon-System
Unterstützung auch für Katastrophen- und Bergeeinsätze: teleoperierte Planierraupe PR 726 am Truppenübungsplatz in Allentsteig

LiReCon erweitert das Einsatzspektrum

Das System ist mit Kameras ausgestattet, die in Echtzeit-Videoübertragungen verschiedene Ansichten des Arbeitsbereichs aus unterschiedlichen Perspektiven übertragen. Mikrofone erfassen Maschinengeräusche, während Funkempfänger und -sender eine stabile Verbindung sicherstellen. Der Hauptmonitor bietet dank hochauflösenden Videosignals einen umfassenden Überblick über das gesamte Umfeld der Planierraupe. Ein optionales aktives Personenerkennungssystem erkennt Personen und Hindernisse im Arbeitsbereich, was die Sicherheit zusätzlich erhöht, Schäden vorbeugt und Unfälle vermeidet.

„LiReCon bietet eine moderne Lösung für alle Anwendungen von Planierraupen. Es stellt eine vollständige Maschinenintegration sicher und visualisiert alle relevanten Maschinendaten. Dazu gehört der Liebherr Teleoperationsstand, eine hochmoderne Bedienerstation, die mit allen notwendigen Steuerungen und Systeminformationen ausgestattet ist“, sagt Hansjörg Nocker, Verkaufsleiter des Liebherr Werks in Telfs.

Liebherr Planierraupen PR 726 mit LiReCon-System
Alles sicher im Blick: Im Fahrerstand im Container lässt sich die Liebherr Planierraupe PR 726 mit LiReCon teleoperativ steuern

Neues Einsatzkonzept für die PR 726

Da das österreichische Bundesheer mit den 2018 ausgelieferten Planierraupen PR 726 von Liebherr zufrieden war, erarbeitete es gemeinsam mit den Liebherr Produktexperten ein neues, für ihre Bedürfnisse ausgerichtetes Einsatzkonzept. „Der Truppenübungsplatz in Allentsteig ist eine Zone mit vielen Blindgängern, die nach den Übungen wieder entfernt werden müssen. Bisher wurden Räumgeräte mit Splitterschutz und Panzerglas eingesetzt. Trotzdem bestand immer die Gefahr, dass der Fahrer verletzt werden könnte“, sagt Oberstleutnant Dirk Wurth vom Amt für Rüstung und Wehrtechnik, Abteilung Pioniertechnik.

Aus diesem Grund gingen die Überlegungen beim Maschinenkonzept in Richtung Teleoperation mit einem voll ausgestatteten Container für eine Funkfernsteuerung der Maschinen. „Mit dem neuen Konzept können wir sowohl gefährliche Einsätze am Truppenübungsplatz als auch schwierige Situationen bei Katastrophenereignissen meistern. Dazu gehören auch Assistenzeinsätze ohne Fahrer in herausforderndem Gelände, wie zum Beispiel bei Hangrutschungen oder beim Räumen von Straßen durch die Pionierbataillone“, erklärt Oberstleutnant Wurth.

Liebherr Planierraupen PR 726 mit LiReCon-System
Voll ausgestatteter Arbeitsplatz der Zukunft – Container mit dem neuen LiReCon für Planierraupen

Flexibel, kompakt und sicher

LiReCon unterstützt verschiedene Fernsteuerungskonfigurationen. Die On-site-Lösung ermöglicht die Fernsteuerung von Maschinen ohne direkten Sichtkontakt, während optionale Relaisstationen die Reichweite des Systems erweitern.

Darüber hinaus kann das System über eine Internetverbindung gesteuert werden. Durch die enge Integration in das Maschinensteuerungssystem sind sowohl aktuelle als auch zukünftige Assistenzfunktionen verfügbar. Auf diese Weise legt LiReCon die Grundlage für die zukünftige Automatisierung von Geräten.

„LiReCon zeichnet sich durch seine modulare Bauweise aus. Die jüngste Aktualisierung macht den Steuerstand noch kompakter und transportfähiger, sodass er sich nahtlos in verschiedene Infrastrukturen integrieren lässt“, sagt Hansjörg Nocker vom Liebherr Werk Telfs. LiReCon ist ein spartenübergreifendes Produkt. Dank des intuitiven „user interface“ lässt es sich problemlos in unterschiedlichen Liebherr Maschinen integrieren, was einen einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Geräten möglich macht.

Liebherr Planierraupen PR 726 mit LiReCon-System
Einzigartiges Duo − die neue Planierraupe PR 726 mit LiReCon-Anhänger

Integriertes Not-Aus-System

Im Hinblick auf die Sicherheit ist das System mit einem integrierten Not-Aus-Mechanismus ausgestattet, der im Falle einer Gefahrensituation einen sofortigen Stopp der Maschine ermöglicht. Zusätzlich verfügt es über spezielle Sicherheitsfunktionen für LiReCon-Maschinen. Zur Gewährleistung der Datensicherheit sorgt LiReCon für eine verschlüsselte Datenübertragung sowie für die Überwachung der übertragenen Datenpakete. Darüber hinaus umfasst es eine Bedienerzertifizierung mit verschiedenen Autorisierungsstufen.

Die PR 726 G8 hilft bei der Bewältigung täglicher Aufgaben – auch mit Fahrer an Bord

Die zahlreichen Innovationen der beiden neuen PR 726 G8 verdeutlichen den klaren Entwicklungsfokus: optimales Planierverhalten und erhöhter Fahrerkomfort. Dank der serienmäßigen Fahrerassistenzsysteme von Liebherr und der erweiterten Schildkapazitäten eignet sich die PR 726 G8 sowohl für präzises Feinplanieren als auch für anspruchsvolle Einsätze, bei denen hohe Schubkraft erforderlich ist, wie etwa beim Räumen von Straßen durch das Pionierbataillon des Bundesheeres.

Liebherr Planierraupen PR 726 mit LiReCon-System
Der Truppenübungsplatz Allentsteig in Niederösterreich ist aufgrund seiner isolierten Lage ein in Europa einzigartiges Naturgebiet mit seltener Fauna und Flora

Präzise abgestimmte Arbeitshydraulik

Die elektronisch gesteuerte Arbeitshydraulik lässt sich präzise an die Einsatzbedingungen und die Bedürfnisse des Fahrers anpassen. Sie ermöglicht es den Entwicklern von Liebherr, intelligente Assistenzfunktionen und Maschinensteuerungssysteme zu integrieren. Mit „Liebherr Indicate“ erhält der Fahrer detaillierte Informationen über die Längs- und Querneigung der Maschine sowie alle relevanten Parameter der Assistenzsysteme.

Die gewünschten Geländeparameter können direkt über das Touch-Display eingegeben werden und fließen in Echtzeit in die aktive Schildsteuerung ein. Beim österreichischen Bundesheer ist dies auch vom externen LiReCon-Fahrerstand im Container aus möglich. Alle Liebherr Assistenzsysteme wurden mit Blick auf die zukünftigen Anforderungen im modernen digitalen Einsatzmanagement als offene Systeme entwickelt.

Erfolgreiche Kooperation

„Wir sind mit der Zusammenarbeit mit Liebherr sehr zufrieden. Trotz der großen Herausforderungen für das Bundesheer und für Liebherr wurde der Projektplan exakt eingehalten. Der laufende Informationsaustausch im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses gestaltet sich als Win-Win-Situation für alle Beteiligten und ist von großem gegenseitigem Vertrauen geprägt“, sagt Dirk Wurth abschließend über die erfolgreiche Kooperation.