Die Gewinnungsbetriebe von Bärnreuther + Deuerlein sind mit Caterpillar auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeit
Nicht erst, seitdem das Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz kassiert hat und sich in der Folge unterschiedlichste Akteure in der Ankündigung von Zielmarken für die Erreichung einer Klimaneutralität überbieten, gibt es in der Industrie ernsthafte Anstrengungen zur Energieeinsparung.
Konzept für mehr Energieeffizienz
Bereits 2019 haben die Schotterwerke Bärnreuther & Deuerlein mit dem Institut für Energietechnik (IFE) in Amberg ein betriebliches Gesamtenergiekonzept für ihre Rohstoffbetriebe ausgearbeitet, um Einsparpotenziale im Energiebereich zu identifizieren.
Das Ergebnis war ein Bündel von Maßnahmen, die auch die umfangreiche Maschinentechnik der insgesamt sieben Standorte betrifft. Da man bereits seit geraumer Zeit beste Erfahrungen mit der Marke Caterpillar gesammelt hatte, lag es nahe, den Maschinenpark – wo möglich – sukzessive auf die von den Amerikanern angebotene dieselelektrische Antriebstechnik umzustellen.
Erste Schritte in die richtige Richtung
Den Anfang machte noch im gleichen Jahr der dieselelektrische Radlader 988K XE. Fortgesetzt wurde die Entwicklung jüngst mit dem neuen Dozer Cat D6 XE mit Sechswege-Schild, der ebenfalls diese Form der Kraftübertragung nutzt. Sein LGP-Deltalaufwerk mit hochgesetztem Turas wird von einem Elektromotor angetrieben. Die neue Antriebstechnik reduziert den Kraftstoffverbrauch deutlich und stellt darüber hinaus kontinuierlichen Schub sicher, wie er in der Verfüllung benötigt wird. „Ohne Raupe“, so Herbert Bärnreuther, gemeinsam mit Werner Steinbrecher Geschäftsführer des Familienbetriebs mit rund 180 Mitarbeitern, „geht in der Verfüllung inzwischen nichts mehr, denn die Arbeiten werden immer aufwendiger.“
Zwei Wege zum Ziel
Bei den Radladern in den Leistungsklassen unter dem 988K XE ist das Konzept ein anderes. Die beiden Cat 972M XE von Bärnreuther + Deuerlein nutzen zur Kraftübertragung ein stufenloses, leistungsverzweigtes Getriebe. Es kombiniert Hydrostat mit Wandlergetriebe und vereint somit die Vorteile beider Systeme in einem Antrieb. Damit nutzt die Maschine ebenso die leichte und stufenlose Regelbarkeit des Hydrostaten wie den hohen Wirkungsgrad eines mechanischen Antriebes, der im Lastbetrieb unschlagbar ist.
Die neue Getriebeeinheit führt dazu, dass der Motor fast immer im optimalen Drehzahlbereich läuft. Das zahlt sich aus, wenn einer der Radlader mit seiner Fünf-Kubikmeter-Schaufel im Dolomit- und Kalkabbau auf den unteren Sohlen im Steinbruch Pilsach-Laaber das durch Großbohrlochsprengung gelockerte Material verlädt. Der andere Lader übernimmt am Standort den Umschlag von Ausbauasphalt, lädt Zuschlagstoffe in die Schüttgutboxen und führt der Mischanlage von Jura Asphalt Material zu.
Längere Wege durch Abbau
Weil der Abbau im Steinbruch in Pilsach-Laaber immer mehr in die Tiefe geht und damit zunehmend längere Wegstrecken anfallen, spielen auch die beiden Cat-775G-Muldenkipper im Energie-Einsparkonzept des Unternehmens eine wichtige Rolle. Die 64-Tonnen-Kipper repräsentieren die jüngste Evolutionsstufe des bewährten Typs und verfügen gegenüber ihrem Vorgängermodell über ein um sieben Prozent höheres Drehmoment. Entscheidend sind für den Abbau jedoch vor allem ihre neuen Getriebefunktionen, die schnelle Transportzyklen und sanftes Schalten wie bei einem Pkw ermöglichen sollen.
Ein verlängertes Maschinenleben
Mithilfe eines von der Bundesregierung aufgelegten Förderprogramms für Energieeffizienz von Prozessen und Anlagen konnte im Übrigen schon 2013 ein im Steinbruch Weickenhof eingesetzter Cat-992G-Lader mit über 20.000 Stunden einer grundlegenden Überholung unterzogen werden. Im Rahmen des von Cat zertifizierten Instandsetzungsprogramms „Rebuild Power Train“ wurde der Kraftstrang der Maschine vollständig überarbeitet und so auf den neuesten Stand der Technik gebracht. „Auch das ist nachhaltig, wenn sich die Einsatzdauer somit verlängert“, so Steinbrecher.
In der Region verankert
Die Firmengruppe Bärnreuther + Deuerlein unterhält in den Metropolregionen Nürnberg und Regensburg in Gräfenberg, Hormersdorf, Langenthal, Laaber, Oberachtel, Oberndorf und Weickenhof insgesamt sieben Steinbrüche. Jeder der Gewinnungsstätten hat sich auf ein anderes Produkt spezialisiert, wie auf die Produktion von Zuschlagstoffen für den Hochbau, für Fertigputze und Mörtel sowie den Betonbau, außerdem Edelsplitt und Schotter für den Straßenbau.