Mit High-Reach Kombiausrüstung schlägt sich der neue Case CX350D beim Abbruch vortrefflich.
Der Abbruch der vierstöckigen Wohnanlage, der Maschinist Sebastian Morsmann im Frühjahr am Marler Nachtigallenweg mit seinem Case CX350D zu Leibe rückt, stellt den 45-Tonner vor keine wirkliche Herausforderung. Die maximale Arbeitshöhe seiner High-Reach Abbruchausrüstung von 21 Metern reicht spielend, um die oberste Betondecke des in die Jahre gekommenen Gebäuderiegels aus den 60-Jahren in gut 15 Metern Höhe abzutragen. Das gestattet Morsmann, in sicherem Abstand von dem Gebäude zu arbeiten und einen hinreichenden Abstand von herabfallenden Mauerresten zu wahren.
Sein Arbeitsgerät, der neue Case CX350D LC mit seiner High-Reach Abbruchausrüstung ist seit Mitte 2019 bei seinem Arbeitgeber, der Paul Kamrath Ingenieurrückbau mit Sitz in Dortmund im Einsatz. Das Familienunternehmen mit rund 50 Beschäftigten zählt vor allem in Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten zu den besten Adressen, wenn es um Rückbauarbeiten geht. Insofern hat das Unternehmen schon zahlreiche Maschinen mit den Fähigkeiten des CX350D LC kommen und gehen sehen.
Ein Abbruchbagger mit besonderen Fähigkeiten
Mit einer Ausnahme: Im Gegensatz zur konventionellen Konfiguration von Abbruchbaggern mit fest verbauten Long-Reach Auslegern verfügt die neue Case Maschine über einen Ausleger-Adapter, der wie ein hydraulischer Schnellwechsler funktioniert und damit gestattet, die High-Reach Abbruchausrüstung gegen einen Mono-Ausleger zu tauschen. Damit reiht sich der Raupenbagger, wenn aktuell kein Abbruch in großer Höhe ansteht, wie eine normale Tiefbaumaschine mit 6,45-Meter-Monoausleger und 3,25-Meter-Stiel in den Maschinenpark des Unternehmens ein und kann für unterschiedlichste Umschlag- oder Grabungsarbeiten eingesetzt werden.
Kontinuierlich in Gebrauch
So kommt es auch, dass der Case seit seiner Übernahme durch Kamrath fast kontinuierlich im Einsatz ist und kaum Standzeiten gesehen hat. „Genau das war das ausschlaggebende Ziel bei der Entwicklung der neuen Ausrüstung“, erklärt Geschäftsführer Paul Kamrath, „uns war es wichtig, mehr Flexibilität mit der Maschine zu erreichen. Abbrucheinsätze, die eine Long-Reach Ausrüstung erfordern, stehen eben nicht jeden Tag an. Statt in diesem Fall nur herumzustehen, geht die Maschine dann eben nach einem kurzen Werkzeugwechsel in einen Standard- oder Tiefbaueinsatz.“
Umfangreiche Entwicklungsarbeit
Vorbedingung für diese Investition war eine intensive Entwicklungsarbeit in enger Abstimmung mit der Case Niederlassung in Unna und dem Werkzeugspezialisten Beco. Dabei galt es, zahlreiche Vorgaben des Dortmunder Abbruchspezialisten bei der Konstruktion zu berücksichtigen. So wurde der werksseitig mit 6,45 m Monoausleger ausgestattete CX350D als Trägergerät mit einem LC-Unterwagen, zusätzlichen Hydraulikkreisen für eine Greiferdrehbewegung und den Einsatz von Hammer und Scheren sowie natürlich einem Fops Frontschutzgitter ausgerüstet. Die hydraulische Kippkabine hingegen brachte der 45-Tonner bereits mit.
Positives Resümee
Doch nicht nur im Zusammenhang mit unterschiedlichsten Einsatzszenarien, sondern auch beim Transport macht sich die Flexiblität der Maschine bezahlt: „Wenn wir die Maschine umsetzen müssen, können wir sie ohne großen Aufwand passend konfigurieren, je nachdem welcher Tieflader im Fuhrpark gerade verfügbar ist. Wenn es zu eng wird, wegen des Gewichts oder wegen der Abmessungen, dann wird die lange Ausrüstung eben im Transportgestell separat transportiert. Das ist genau, was wir erreichen wollten,“ so Kamrath.
Überdies sei die Kabine seines neuen Arbeitsplates „noch etwas geräumiger und besser ausgestattet, als bei dem Vorgängermodell“, berichtet Maschinist Morsmann „und bei der Arbeit mit der langen Ausrüstung ist die Kippkabine eine echte Erleichterung. Man hat das Werkzeug immer bequem im Blick.“ Daneben lasse sich der CX350D auch mit der langen Abbruchausrüstung äußerst feinfühlig und präzise steuern: „Der Bagger reagiert sehr direkt auf jede Steuerbewegung.“ So könne er mit dem Sortiergreifer nicht nur lockern oder herausbrechen, sondern die Materialen auch in einem Arbeitsgang gleich sortenrein trennen.