Caterpillar zelebriert sein 100-jähriges Jubiläum und startet in eine neue Ära der technologischen Spitzenleistung
1925 legten Benjamin Holt und Clarence Leo Best mit der Entwicklung des Raupenfahrwerks den Grundstein für Caterpillar und prägten damit nachhaltig die Baumaschinenbranche. 2025 feiert das Unternehmen sein hundertjähriges Bestehen. Seit seiner Gründung steht Caterpillar für technische Innovationen, welche die Bau- und Baumaschinenindustrie maßgeblich beeinflusst haben. Auch auf der bauma in München wird das Jubiläum eine zentrale Rolle spielen – unter dem Motto „Die nächsten hundert Jahre“ präsentieren sich Caterpillar und Zeppelin in Halle B6 sowie im Freigelände.
Caterpillar – dampfbetriebene Maschine mit Raupenkette
Unabhängig voneinander entwickelten die Holt Manufacturing Company und die C.L. Best Tractor Co. um die Wende zum 20. Jahrhundert Traktoren mit verbessertem Fahrwerk und Antrieb, die leistungsfähiger waren als pferdegezogene Maschinen. Erste Versuche mit Raupenantrieben scheiterten, da Dampftraktoren den Boden stark verdichteten oder einsanken. 1904 konstruierte Benjamin Holt daher eine dampfbetriebene Maschine mit Raupenketten, die aufgrund ihrer Bewegung den Namen „Caterpillar“ erhielt.
Parallel dazu entwickelte Clarence Leo Best Raupentraktoren mit Benzinmotoren, die er als zuverlässiger und leistungsfähiger ansah. Sein Modell setzte früh auf technische Neuerungen wie abnehmbare Zylinderköpfe und Servolenkung. Der Best Sixty Raupentraktor wurde zum Flaggschiff seiner Zeit und bildete die Grundlage für die heutigen Cat Kettendozer.
Raupenfahrwerk als Markenzeichen
1925 fusionierten die Holt Manufacturing Company und die C.L. Best Tractor Co. zur Caterpillar Tractor Company, die sich 1986 in Caterpillar Inc. umbenannte. Das Raupenfahrwerk wurde zum Markenzeichen des Unternehmens. Während es heute als Standard für geländegängige Maschinen gilt, erforderte seine Entwicklung vor über hundert Jahren technisches Pionierwissen und Innovationsgeist. Zunächst in der Landwirtschaft bewährt, fand es bald Anwendung im Bauwesen. Als Reminiszenz an diese Anfänge symbolisiert das gelbe Dreieck unter dem Buchstaben „A“ im Firmennamen bis heute das Kettenlaufwerk.
Der erste Motorgrader der Branche
Kurz nach der Gründung begann der Aufbau eines weltweiten Händlernetzes, das für den Service der Maschinen verantwortlich war – ein Geschäftsmodell, das Caterpillars Erfolg maßgeblich prägte. Trotz der Herausforderungen der Weltwirtschaftskrise konzentrierte sich das Unternehmen auf die Weiterentwicklung seiner Produkte. Das erste Modell nach der Fusion war der Kettendozer „Model Twenty“. 1928 erfolgte die erste Übernahme: Die Russell Grader Manufacturing Company wurde in die neu gegründete Road Machinery Division integriert, wodurch Caterpillar 1931 den ersten echten Motorgrader der Branche entwickeln konnte.
Investitionen in die Dieseltechnologie
Caterpillar investierte frühzeitig in die Dieseltechnologie und erkannte das Potenzial des Motorengeschäfts. Mit der Entwicklung eines eigenen Dieselmotors gewann dieses Geschäft an Fahrt. Dieselkraftstoff war damals etwa halb so teuer wie Benzin, und da die Motoren häufig rund um die Uhr in der Industrie liefen, ergaben sich deutliche Einsparungen. Dieseltriebwerke boten zudem höhere Leistung, längere Lebensdauer und einen geringeren Kraftstoffverbrauch. 1931 wurde das erste Serienmodell eines Dieselmotors fertiggestellt, und 1937 war Caterpillar der weltweit größte Dieselmotorenhersteller.
In den 1940er-Jahren brachte das Unternehmen wichtige Neuerungen, darunter den ersten Raddozer. Der Zweite Weltkrieg beeinflusste die amerikanische Wirtschaft stark und führte zu einem drastischen Rückgang der Arbeitslosigkeit, da viele Männer in den Krieg zogen und Frauen in der Baumaschinenproduktion arbeiteten. Zwischen 1942 und 1945 baute Caterpillar Maschinen für das Militär. In den folgenden Jahren entstand weltweit neue Infrastruktur, und Caterpillar entwickelte zusätzliche Produkte wie Planierschilder für Bulldozer.
Wandel zum Hersteller von Erdbewegungsmaschinen
Ab 1951 war der erste selbstfahrende Schürfzug für die schwere Erdbewegung serienreif. Es folgten der Kettenlader und der Dozer vom Typ D9. In den 1950er-Jahren entwickelte sich das Unternehmen vom Hersteller von Landmaschinen zum führenden Anbieter von Erdbewegungsmaschinen, wobei der Fokus auf robusten und produktiven Maschinen sowie einem zuverlässigen Service und schneller Ersatzteilversorgung lag. 1962 ergänzte der erste Muldenkipper, der 769, das Sortiment, speziell für den Bergbau und Großprojekte.
Wachstum in den frühen 1970er-Jahren
In den frühen 1970er-Jahren verzeichnete Caterpillar ein starkes Wachstum. Der Umsatz stieg 1973 auf über drei Milliarden Dollar und erreichte 1975 nahezu fünf Milliarden Dollar. Mit einer Belegschaft von mehr als 80.000 Mitarbeitern und einer bedeutenden internationalen Expansion konnte das Unternehmen die steigende Nachfrage bedienen.
Wichtige Produktentwicklungen waren der D10, der größte Kettendozer der Welt, und der erste Hydraulikbagger 225. Der D10 zeichnete sich durch ein verbessertes Kettenrad aus, das die Lebensdauer und das Fahrverhalten verbesserte und zum Standard für mittelgroße und große Kettendozer wurde. Es folgten der Baggerlader 461 sowie eine Reihe kompakter Maschinen, die auf die veränderten Anforderungen der Kunden reagierten. Auch bei Großgeräten gab es Neuerungen wie den D11 Kettendozer und den Muldenkipper Cat 797.
Von der Joystick-Steuerung zu autonomen Baumaschinen
1992 stellte Caterpillar den Cat 992D vor, den ersten Radlader mit Joystick-Steuerung. In den Jahren 1994 bis 1995 testete das Unternehmen die ersten autonomen Skw vom Typ Cat 777C in einem Steinbruch in Texas. Dies markierte den Beginn der Entwicklung autonomer Baumaschinen, die heute mit über 620 autonomen Skw auf drei Kontinenten einen wichtigen Meilenstein erreicht hat. Zudem wurde mit Cat Command ein Fernsteuerungssystem eingeführt, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten, indem diese aus sicherer Entfernung ihre Maschinen steuern können.
Alternative Antriebstechnik und Assistenzsysteme
Zu Beginn des Jahrtausends setzte die Acert-Technologie neue Maßstäbe und wurde zum Standard. Der D7E, als erster Diesel-Elektrik-Dozer von Caterpillar, führte die Entwicklung einer alternativen Antriebstechnik an. Zehn Jahre später, auf der bauma 2019, wurde das Nachfolgemodell präsentiert. 2018 begann mit einer neuen Baumaschinengeneration ein weiteres Kapitel der Entwicklung, das durch die Integration elektronischer Steuerungen und elektrohydraulischer Systeme geprägt war. So wurden Assistenzsysteme wie Planierautomatik, Wägesysteme, Arbeitsraumbegrenzung sowie 2D- und 3D-Maschinensteuerungen und Flottenmanagement erstmals vollständig in die Maschinen integriert.
Die Modellbezeichnungen von Caterpillar wurden ebenfalls angepasst: Der Kettenbagger 323 GC richtet sich an einfache bis mittelschwere Anwendungen, während die Modelle 320 und 323 durch die serienmäßige Hightech-Ausstattung ohne zusätzliche Buchstaben auskommen und die Produktivität steigern sollen.
Trotz des weiterhin dominierenden Dieselantriebs bietet Caterpillar inzwischen auch batterieelektrische Maschinen an, wie den Elektro-Radlader 906 und den Elektro-Minibagger 301.9. Auch Großgeräte mit batterieelektrischen Antrieben werden längst entwickelt beziehungsweise befinden sich in der Testphase auf dem Weg zur Serienreife. Zudem wird an einer verbesserten Ladeinfrastruktur gearbeitet, insbesondere durch das Cat Automated Energy Transfer System (AETS), das Robotik, Bildverarbeitung und Steuerungen nutzt, um das Laden von batteriebetriebenen Muldenkippern zu automatisieren.

Dynamic Energy Transfer System (DET)
Die Herausforderung des Energie- und Energiemanagements wird durch das Dynamic Energy Transfer System (DET) adressiert, das Energie sowohl an dieselelektrische als auch batterieelektrische Muldenkipper überträgt.
Ein elektrifiziertes Schienensystem, angepasst an die Abbaubedingungen, ermöglicht die direkte Energieversorgung der Maschinen während des Einsatzes. Das System unterstützt auch die Integration autonomer Transportsysteme und erleichtert den Betrieb autonomer Flotten.
In Zukunft wird der Fokus auf Baumaschinen liegen, die geringe Emissionen erzeugen und gleichzeitig langlebig sind. Hierzu tragen Programme wie das Instandsetzungsprogramm Rebuild und das Reman-Programm zur Überholung von Bauteilen und Komponenten bei.

Ikonische Bauwerke dank Maschinen von Caterpillar
Caterpillar hat sich durch die Förderung von Innovationen und neuen Entwicklungen zum führenden Hersteller von Bau- und Bergbaumaschinen, Diesel- und Erdgasmotoren für den Off-Highway-Bereich, Industriegasturbinen und Lokomotiven weltweit etabliert. In mehr als hundert Jahren wurden mit Cat-Maschinen bedeutende Infrastrukturprojekte realisiert, darunter Straßen, Brücken, Landebahnen und Häfen. Zu den bekanntesten zählen der Panamakanal, der Hoover-Staudamm und die Golden Gate Bridge. Auch die Stromversorgung der Apollo-11-Mondmission wurde von Caterpillar bereitgestellt.
„Unser Erfolg in den letzten hundert Jahren ist ein Beweis für die harte Arbeit und das Engagement unserer Mitarbeiter, das anhaltende Vertrauen unserer Kunden und die Unterstützung durch unsere Händler und Geschäftspartner“, äußerte Jim Umpleby, Chairman of the Board of Directors und CEO von Caterpillar. „Ich bin stolz darauf, ein so starkes Team zu leiten, und ich bin zuversichtlich, dass Caterpillar unseren Kunden auch in den nächsten hundert Jahren helfen wird, eine bessere und nachhaltigere Welt zu schaffen.“
Centennial World Tour
Welche Etappen dabei zurückgelegt wurden, lässt sich im Zuge der Centennial World Tour, einer virtuellen Zeitreise in die Vergangenheit und Zukunft, unter caterpillar.com/100 interaktiv erleben. Dort geht es nicht nur um einen Rückblick auf die vergangenen hundert Jahre, sondern auch um einen Blick in die Zukunft, welche Trends die Entwicklung von Baumaschinen in den nächsten Jahren prägen und wie sie die Arbeit auf Baustellen beeinflussen werden. Denn eines steht fest: Caterpillar will auch das Kapitel der nächsten hundert Jahre fortschreiben und gestalten.