Exakte Abstimmungen ermöglichen Anlagen mit Einsatzgewichten von 35 bis 45 Tonnen schnelle und flexible Ortswechsel
Auf dem rund 22 Hektar großen Stammwerk der MFL-Gruppe in Liezen präsentierte der Aufbereitungsspezialist SBM Mineral Processing jüngst die vollständige Reihe seines Programms an raupenmobilen Backen- und Prallbrechern. Neben den insgesamt zehn Standard-Modellen zwischen 30 und 60 Tonnen Einsatzgewicht mit dabei war die grundlegend neu konzipierte Baureihe JAWMAX 400/450 und REMAX 450.
Gemeinsames Kennzeichen beider neuen „450er“ ist eine leistungsstarke Vorsiebeinheit, die verunreinigtes bzw. werthaltiges Material wirksam separiert. Dadurch wird der Brecherverschleiß verringert und gleichzeitig das Zerkleinerungsergebnis in Qualität und Ausstoß spürbar verbessert. Das neue Zweideck-Vorsieb ist als Kreisschwinger ausgeführt und schließt im Aufgabebunker unmittelbar an die Vibrationsrinne an. Über eine Dreifach-Klappe am Siebauslauf lassen sich die beiden Fraktionen ganz oder teilweise als Feinanteil austragen oder als Brecher-Bypass der Produktionskörnung zuschlagen. Gegenüber den Doppelrostrinnen der 400er-Modelle steigert das Vorsieb die Stundenleistung jeweils um rund 50 Tonnen in der Stunde auf max. 450 Tonnen pro Stunde.
Bewährtes Antriebskonzept
Bei beiden Anlagen identisch ist das diesel-elektrische/vollelektrische SBM-Antriebskonzept: Ein EU-Abgasstufe-V-konformer 6,7-Liter-Cummins-Diesel mit 170 Kilowatt/230 PS Leistung liefert die Antriebsenergie für den 200-Kilowatt-Aufbaugenerator, der wiederum alle elektrischen Einzelantriebe auf der Maschine versorgt. Lediglich Hubzylinder und Fahrantrieb hängen noch an der elektrisch betriebenen Arbeitshydraulik, was sowohl Leckage-kritische Leitungsführungen als auch die notwendigen Ölmengen auf der Anlage deutlich reduziert. Dank des optionalen Netzanschlusses kann die Anlage bei voller Funktionalität erheblich kostengünstiger und umweltfreundlicher auch ohne den Diesel betrieben werden. Laut SBM reduzieren sich die direkten Energiekosten auf diese Weise immerhin um bis zu 60 Prozent.
Ein 110-Kilowatt-Elektromotor treibt in der Folge den neuen, von SBM speziell für den Mobileinsatz entwickelten Backenbrecher STE 110-70 über einen Keilriemen an. Als einer der größten Brecher in der 40-Tonnen-Klasse bietet die 14,35 Tonnen schwere Einheit eine Maulweite von 1.100 x 700 Millimetern. Die Nenngröße des Aufgabematerials von 0 bis 700 Millimetern, eine maximale Stückgröße von 1.000 x 600 x 600 Millimetern und die Auslegung auf Gesteinsfestigkeiten bis 400 Pascal ermöglichen ein sehr breites Anwendungsspektrum von der Verarbeitung großstückiger Betonrestmassen bis hin zur Aufbereitung harter Naturstein-Sorten oder Schlacke. Ein großer Hub von 34 Millimetern, die vollautomatisch überwachte, auch unter Last justierbare Spaltverstellung von 40 bis 160 Millimetern und eine optionale Überlastsicherung am Brecher gewährleisten eine kontinuierlich hohe Produktionsleistung hochwertiger Endkörnungen.
Durchdachtes Transportkonzept
Zudem punktet der JAWMAX 450 auch mit einer optimierten Transportfähigkeit. Mit nur 39,2 Tonnen Transportgewicht und lichten Maßen von 14,71 x 2,88 x 3,60 Metern (LxBxH) überzeugt der Brecher mit der Kapazität von 450 Tonnen in der Stunde auch beim Aufbau. Nach dem Abladen vom Tiefbett oder dem Abkoppeln des optionalen Dreiachs-Dollys lassen sich Bunkerwände, Überband-Magnet sowie die hoch und weit ausladenden Austragsbänder schnell und werkzeuglos hydraulisch positionieren und machen die Anlage in etwas über fünf Minuten voll einsatzbereit. Unterstützt wird der Bediener dabei durch die serienmäßige multi-funktionale Fernbedienung und Rüstroutinen der intelligenten Anlagensteuerung SBM Crush Control, die auch den vollautomatischen Brechbetrieb entlang voreingestellter Parameter überwacht und steuert.
Eine webbasierte App ermöglicht zudem die Fernabfrage aller wichtigen Betriebszustände und Produktionsleistungen.