Entspannt unterwegs mit einer Last von 100 Tonnen: der Volvo R100E mit einem Allison Vollautomatikgetriebe bei Deisl-Beton
Seit über einem Jahr setzt die Firma Deisl-Beton im Gesteinsabbau Sulzau in Tenneck den ersten Volvo R100E Muldenkipper Österreichs erfolgreich ein. Dieser Gigant, ausgestattet mit einem vollautomatischen 9610 ORS Getriebe, spielt eine entscheidende Rolle im Transport von gelöstem Gestein zur Brechanlage in den Salzburger Alpen.
Firmenchef Christopher Deisl ist äußerst zufrieden mit dieser Neuerwerbung. Sie ermöglicht nicht nur eine erheblich höhere Nutzlast in kürzerer Zeit, was die Produktivität steigert, sondern verkürzt auch die Einsatzzeit sowohl für den Maschinisten als auch für den Muldenkipper selbst.
Allison 9610 ORS Vollautomatikgetriebe
Schwere Lasten, enge Kurven und felsige Wege – das gewaltige Fahrzeug bewegt sich scheinbar mühelos durch das anspruchsvolle Gelände, obwohl es voll beladen ist. Der Fahrer Rupert Wieland zeigt sich völlig entspannt und steuert den Volvo R100E mit dem Allison 9610 Getriebe souverän, obwohl das Fahrzeug über 100 metrische Tonnen wiegt.
Der Antrieb wird von einem Cummins QST30 Motor mit 783 kW bereitgestellt, der ideal durch das Allison 9610 ORS Vollautomatikgetriebe mit sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen ergänzt wird.
Wichtiger Rohstoff für die Bauindustrie
Etwa 40 Kilometer südlich von Salzburg liegt die Abbaustätte Sulzau, die von der Firma Deisl-Beton in Tenneck betrieben wird. Diese Abbaustätte befindet sich inmitten der Salzburger Kalkhochalpen, genauer gesagt in einem Tal am Fuße von Gebirgsmassiven, die eine Höhe von über 2.000 Metern erreichen.
Der dort gewonnene Kalk/Dolomit stellt einen bedeutenden Rohstoff für die Bauindustrie dar. Das gewonnene Material wird aufbereitet und dient zur Sicherung der regionalen Versorgung der Bauwirtschaft mit Steinen, Asphalt und Beton.
Um die enorme Menge an Gestein, die jährlich bis zu 600.000 Tonnen erreichen kann, wirtschaftlich und zuverlässig transportieren zu können, hatte die Firma Deisl bereits vor einiger Zeit nach einem Muldenkipper mit hoher Ladekapazität gesucht.
Volvo R100E mit 64 Kubikmetern Muldenvolumen
Mit Hilfe des österreichischen Volvo-Händlers Ascendum wurde schließlich in Schweden ein fast neuer R100E ausfindig gemacht, der nach Österreich transportiert wurde und dort nun einen kleineren Muldenkipper ersetzt. Die Ladekapazität des Volvo R100E mit 64 Kubikmetern Muldenvolumen ist um 30 Prozent höher als beim Vorgängerfahrzeug, einem Terex TR70, was sich enorm auf die Produktivität auswirkt und die Kosten pro Tonne Ladung deutlich reduziert.
Christopher Deisl sagt: „Wir haben einen Starrrahmen-Muldenkipper gesucht, der eine hohe Nutzlast hat und extrem zuverlässig und einfach zu fahren ist.“ Deisl hatte bereits gute Erfahrungen mit Allison gemacht und legte daher Wert darauf, dass auch sein neuer Muldenkipper mit Allison Vollautomatikgetriebe ausgestattet sein würde.
Produktivitätsvorteil im Vordergrund
Christopher Deisl, der gemeinsam mit seinem Bruder Clemens das Unternehmen leitet, zeigt sich mit Leistung, Produktivität und Kraftstoffverbrauch sehr zufrieden. „Der Produktivitätsvorteil stand für uns natürlich im Vordergrund, als wir über die Anschaffung dieses Dumpers der 100-Tonnen-Klasse nachgedacht haben“, erklärt Deisl die Entscheidung für dieses Fahrzeug.
„Und der hat sich nun bestätigt: Die Kosten pro transportierter Tonne sind deutlich niedriger als bei der Vorgängermaschine. Und auch die Zeitersparnis ist ein großer Pluspunkt: Wir können die benötigten Materialmengen jetzt in kürzerer Zeit heranschaffen und dadurch können die Fahrer am Freitag auch mal ein paar Stunden früher Feierabend machen. Ein großer Vorteil in Zeiten des Fahrermangels.
Für extreme Schwerlasteinsätze ausgelegtes Getriebe
Für Christopher Deisl ist der R100E keine Anschaffung, die er alle paar Jahre tätigt: „Wir brauchen eine robuste Maschine mit solider Motor- und Getriebetechnik, die viele Jahre hält.” Großen Wert legt Deisl auch darauf, dass das Getriebe für solche extremen Schwerlasteinsätze ausgelegt ist.
„Von dem verstärkten ORS Getriebe für Heavy-Duty-Anwendungen von Allison verspreche ich mir eine besonders lange Lebensdauer. Denn schließlich soll der R100E mindestens 20 Jahre bei uns laufen.”
Dauerstress für Fahrzeug und Antriebsstrang
Seit Anfang Juni 2022 ist der Volvo R100E, ein starrer Muldenkipper, bei Deisl-Beton in den österreichischen Alpen im Einsatz. Seine Hauptaufgabe besteht darin, gelockertes Gestein über schmale Schotterwege zur stationären Brechanlage zu transportieren und es dort in einen Trichter zu entleeren. Der Volvo bewältigt dabei Ladungen von etwa 100 Tonnen Gestein und legt pro Fahrt eine Gesamtstrecke von knapp einem Kilometer zurück.
Pro Tag legt er dabei zwischen 80 und 100 Kilometer zurück, die theoretische Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h wird jedoch nie erreicht. Dieser fortlaufende Transport von schweren Lasten über verschiedene Ebenen setzt sowohl das Fahrzeug als auch den Antriebsstrang einer dauerhaften Belastung aus.
Zufriedener Fahrer
Der Chauffeur Rupert Wieland, ein ehemaliger Fernfahrer, wollte eigentlich schon in Rente gehen, doch dann wurde ihm die Anstellung bei Deisl-Beton angeboten. „So ein Fahrzeug mit über 1.000 PS unter der Haube und Vollautomatik, das ist schon was Besonderes, da konnte ich nicht nein sagen.“
Die Strecke zwischen dem Bagger, der den Muldenkipper belädt, und der stationären Brechanlage legt Rupert etwa vier- bis fünf Mal in der Stunde zurück. „Durch die Vollautomatik ist der Dumper total einfach zu bedienen, fast wie ein Pkw. Auch bei extremen Steigungen schaltet das Allison-Getriebe wie geschmiert. Da gibt’s kein Zurückrollen, und nicht diese schrecklichen Schaltunterbrechungen. Mit dieser Technik fühle ich mich wirklich sicher und die Arbeit macht Spaß.“
Vorteil im Steinbruch
Trotz seiner enormen Abmessungen von 11 Metern Länge, sieben Metern Breite und fünf Metern Höhe ist der R100E äußerst wendig. Im Steinbruch werden die Vorteile des zweiachsigen Maschinensystems besonders deutlich: gute Manövrierfähigkeit durch einen engen Wendekreis von nur 13 Metern und niedrige Betriebskosten durch geringen Rollwiderstand und Reifenverschleiß.
„Für uns ist es sehr wichtig, dass die Fahrzeuge nur für routinemäßige Wartungen und Inspektionen stillstehen“, sagt Deisl. „Und mit Allison sind wir sicher, dass es in unserem Steinbruch keine Ausfallzeiten geben wird.“
Weniger Wartung für Automatikgetriebe
Lukas Exenberger, Vertriebsrepräsentant bei Ascendum bestätigt: „Automatikgetriebe benötigen weniger Wartungen und haben eine höhere Lebensdauer als manuelle und automatisierte Getriebe. Um den Anforderungen bei Deisl Beton gerecht zu werden, wurde der Volvo R100E mit dem verstärkten Allison Getriebe 9610 ORS ausgeliefert.“
Er ergänzt: „Der R100E meistert jede Aufgabe. Der kombinierte und verstärkte Antriebsstrang liefert ein hohes Drehmoment, eine unübertroffene Zugkraft und eine hervorragende Traktion, was die Fahrzeiten verkürzt.“
Technische Details des Vollautomatikgetriebes 9610 ORS
Die Allison 9610 Offroad-Getriebe (ORS Serie) wurden für härteste Einsätze im Bau- und Bergbaubereich entwickelt. Sie sind mit der Continuous Power Technology (ununterbrochene Kraftübertragung) ausgestattet, die über den Drehmomentwandler mehr Leistung auf die Räder überträgt als andere Getriebetechnologien.
Mit einem Allison Vollautomatikgetriebe gibt es keine Zugkraftunterbrechung beim Gangwechsel und der Fahrer hat jederzeit die volle Kontrolle über das − vollbeladen fast 170 Tonnen schwere – Fahrzeug. Steile Hänge und enge Kurven lassen sich mühelos bewältigen und es gibt praktisch kein Zurückrollen.
Mit zwei Rückwärtsgängen, einem integrierten Trim-Boost-System für verbesserte Schaltqualität und optimierten Übersetzungsstufen bietet das 9610 Getriebe eine hervorragende Lösung für den Einsatz in extremen Schwerlastanwendungen.
Wahl zwischen verschiedenen Betriebsmodi
Allison-Getriebe passen die Schaltpunkte automatisch an, um den Kraftstoffverbrauch zu senken. Bei leerer Mulde schaltet das Getriebe bei niedrigeren Motordrehzahlen und verbraucht so weniger Kraftstoff. Bei voller Beladung schaltet das Getriebe bei höheren Drehzahlen, um mehr Leistung zu liefern. Allison-Getriebe steuern auch das Herunterschalten, damit der integrierte hydraulische Retarder die Geschwindigkeit bergab halten kann und die Betriebsbremse weniger stark betätigt werden muss.
Darüber hinaus bieten Allison-Vollautomatikgetriebe dem Fahrer die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Betriebsmodi zu wählen, um den Fahrbedingungen optimal gerecht zu werden.