Asphalt für eine mobile Zukunft: Intelligente Asphalttechnik von Benninghoven senkt Emissionen und sichert Standorte von Asphaltmischanlagen
Die WIRTGEN GROUP ist ein international tätiger Unternehmensverbund der Baumaschinenindustrie mit den traditionsreichen Produktmarken Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann und Benninghoven. Der Technologieführer ist im Markt bekannt durch Maschinen für den Straßenbau und die Straßeninstandsetzung. Benninghoven, mit Sitz in Wittlich nahe der Mosel, kennt man als Spezialist für die Gewinnung und Aufbereitung von Nutz- und Recyclingmaterialien, sowie für die Asphaltherstellung.
Patentierte Innovation
Mit nachhaltigen und wirtschaftlichen Technologien forciert Benninghoven die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in der Asphaltherstellung. Um die Nachhaltigkeit in der Asphaltproduktion zu steigern, bietet das Unternehmen eine Vielzahl an innovativen Lösungen. Betrachte man den kompletten Straßenbauprozess von der Gewinnung der Materialien über die Herstellung des Asphalts bis hin zum Bau der Straße, könnten Betreiber damit bis zu 54 Prozent CO2 einsparen, schreibt das Unternehmen. Die Wiederverwertung von Asphalt, die richtige Lagerung von Weißmineral und Recycling-Material, die Nutzung von temperaturabgesenktem Asphalt, die Elektrifizierung von Bitumentanks und der Einsatz regenerativer Energien zählen dazu.
Eines der Kriterien, die Betreiber von Mischanlagen im Auge behalten müssen, ist die Besteuerung von emittiertem CO2 und der Emissionshandel. Diese Kosten, so Benninghoven, werden in den kommenden Jahren weltweit steigen. Ergo: Je weniger Treibhausgase in Asphaltmischanlagen emittieren, desto mehr Kosten können eingespart werden.
Recycling von Altasphalt
Beträchtliches Sparpotential bietet das Recycling von Altasphalt. Hier hat Benninghoven jahrzehntelange, profunde Erfahrung. So ist das bei der Straßensanierung durch das Fräsen des Altasphalts ausgebaute Material (Asphaltfräsgut) wesentlich günstiger als Weißmineral aus dem Steinbruch. Zudem ist im Altasphalt bereits Bitumen enthalten, das ebenfalls wiederverwendet wird und dadurch den teuersten Zusatzstoff bei der Asphaltproduktion einspart.
Benninghoven bietet dazu verschiedene Kalt- und Heißrecycling-Zugabesysteme an – darunter die führende Recycling-Technologie, den Benninghoven Heißgaserzeuger. Er ermöglicht Recycling-Zugabequoten von bis zu 100 Prozent bei niedrigen Emissionen. Eine patentierte Innovation ist das Benninghoven REVOC-System, das man erstmals auf der Bauma 2022 präsentiert.
Für einen energieeffizienten Mischprozess – und damit für einen geringen Ausstoß an Emissionen wie CO2 – ist eine möglichst trockene Lagerung von Weißmineral und Recycling-Material mitentscheidend. Dabei gilt: Ein Prozent mehr Feuchtigkeitsgehalt im Ausgangsmaterial entsprechen einem Liter mehr Heizöl oder einem Energie-Äquivalent pro Tonne Asphaltmischgut. Auch deshalb wird eine überdachte Lagerung in Deutschland inzwischen von der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA-Luft) verlangt.
Hohes Einsparpotential
Insbesondere die Trocknungs- und Erhitzungsprozesse von Weißmineral und Recycling-Material sind bei der Asphaltproduktion energieintensiv. Einsparen lassen sich Brennstoff und Emissionen, wenn Behörden und Betreiber auf temperaturabgesenkte Asphalte setzen. So bezeichnet werden Mischgüter mit einer Endtemperatur von rund 120 °C. Gegenüber konventionellem Mischgut, das zumeist 160 °C heiß sein muss, beträgt die Absenkung rund 30 Prozent. Das Einsparpotenzial an Energie und CO2 sei jedoch weitaus größer: 18.000 kWh und 6.000 kg CO2 werden bei der Produktion von 2.000 Tonnen Asphalt eingespart.
Temperaturgesenkte Asphalte
Benninghoven Asphaltmischanlagen können auch temperaturabgesenkte Asphalte prozesssicher und in hoher Qualität herstellen. Eine wichtige Technologie dafür ist der Einsatz eines Schaumbitumenmoduls, das Benninghoven auch als Retrofit-Lösung anbietet (Plug & Work). Schaumbitumen ist interessant, weil bei diesem Bindemittel zur Herstellung von temperaturabgesenktem Asphalt lediglich Wasser als Hilfsstoff benötigt wird, das ohnehin an jeder Asphaltmischanlage verfügbar ist.
Durch das Vermischen von heißem Bitumen mit Wasser vergrößert sich das Volumen um ein Vielfaches, man spricht auch vom Aufschäumen des Bitumens. Durch die frei gesetzte Oberflächenenergie benetzt das Bindemittel das Gestein im Mischprozess auch bei niedrigeren Temperaturen sehr gut und bewirkt temporär Einbaueigenschaften, die mit denen von Heißasphalt vergleichbar sind.