Zeppelin Service startet mit Como eine digitale Plattform für das proaktive Monitoring von Baumaschinenschäden
Ein Cat Radlader 966M XE sendet seit Tagen den Diagnosecode „Event Data 192 Level drei“ – doch das wird leider ignoriert. Irgendwann ist es dann zu spät. Es kommt zum Stillstand oder Maschinenschaden, weil die Störung des Lenksystems nicht rechtzeitig behoben wurde. Das lässt sich künftig abstellen, wenn der Zustand der Baumaschine kontinuierlich überwacht ist. Dafür hat Zeppelin die neue digitale Plattform Como entwickelt. Mit Como ist in Zukunft eine effiziente und schnelle Wartungsplanung möglich – und das nicht nur für die derzeit 55.000 bundesweit aktiven Cat Baumaschinen, wovon bereits 38.500 mit einer Produkt Link Box für das Flottenmanagement ausgerüstet sind. Im Fokus stehen auch Fabrikate anderer Hersteller, die auf Telematik zurückgreifen.
Direkte Anbindung an das Flottenmanagement
Como steht für Condition Monitoring und ist das neue Dashboard, das der Zeppelin Service für alle Baumaschinen-Kunden einführt. Es schafft eine direkte Anbindung an das Flottenmanagement im Kundenportal, sodass sich der Zustand von Baumaschinen leicht überblicken lässt. Wesentliche Informationen, die im Kundenportal sichtbar sind, sind auch in Como verfügbar. Das Ziel: Im Fall eines Schadens oder im Rahmen einer Inspektion lassen sich benötigte Ersatz- und Verschleißteile einfach und schnell identifizieren und bestellen.
Como setzt auf dem Flottenmanagement auf, das sich vor allem auf den Maschinenbetrieb konzentriert. Die Plattform bietet jedoch den Nutzern im Bereich der Maschinenwartung mehr Komfort und mehr Informationen. Dazu gehören Eventcodes mit Klartextbeschreibung. Sie werden in dem Tool ausgewertet, wenn sie etwa aufgrund einer nicht sachgerechten Bedienung entstanden sind, weil etwa AdBlue nicht rechtzeitig aufgefüllt wurde. Hinzu kommen Diagnosecodes zum Beispiel aufgrund eines defekten oder aktivierten Sensors, der dann eine Warnmeldung abgibt.
Treten Störungen an Cat Baumaschinen auf, lassen sie sich über die neue digitale Plattform einfach entschlüsseln und interpretieren, um daraus eine Handlungsempfehlung abzuleiten. „Como ist das verbindende Element zwischen dem Flottenmanagement und weiteren Zeppelin Services. Wir greifen dabei auf die Telematikdaten zurück “, sagt Luis Weirich, Produktverantwortlicher für Como in der Zentralen Serviceorganisation.
Übersichtlich, einfach und intuitiv zu bedienen
„Unser Ziel war es, das Tool einfach und schlank aufzubauen. Es sollte nicht überfrachtet, sondern übersichtlich und simpel sowie intuitiv zu bedienen sein. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Baumaschinen-Flotten vieler Kunden stetig größer werden. Wir wollen proaktiv auf sie zugehen, um Wartungen und Inspektionen frühzeitig abzustimmen und einleiten zu können“, erläutert Christoph Lindhuber, Leiter Zentrale Serviceorganisation bei Zeppelin. So wurde eine Kategorisierung der möglichen Fehlerursache, des möglichen Entgegenwirkens, der denkbaren Folgen und der Handlungsempfehlung vorgenommen. Im zu Beginn erwähnten Fall der Lenksystemstörung heißt das bezogen auf die Fehlerursache: Es liegt der Ausfall einer hydraulischen oder elektrischen Komponente vor. Das mögliche Entgegenwirken würde bedeuten, einen Zeppelin Servicetechniker zu beauftragen. Die möglichen Folgen wären sonst ein Verlust der Lenkfunktion. Die Handlungsempfehlung lautet, den Radlader abzustellen und den Zeppelin Service zu kontaktieren, weil die Maschine einen gravierenden Fehler aufweist.
Reports werden automatisch per E-Mail verschickt
Über Como lassen sich Reports erstellen und automatisch eine E-Mail generieren, die der Kunde sowie die jeweils zuständige Zeppelin Niederlassung erhalten. Zum Beispiel werden sie benachrichtigt, wenn eine UVV-Prüfung in den nächsten 25 Tagen bevorsteht oder gar überfällig ist. Die E-Mail zeigt die Event- und Diagnosecodes sowie ihre Häufigkeit an. Der Kunde kann per E-Mail auch weitere Detailinformationen zur Maschine erhalten und zwar in Form eines Links zum Como-Portal. Zudem ist eine Verlinkung zum Shop des Kundenportals vorgesehen, um gleich direkt das nötige Ersatzteil zu bestellen und damit die Störung beheben zu können. Geplant ist auch, entsprechende Wartungskits zu hinterlegen. Somit genügt ein Klick und das mühsame Suchen nach Ersatzteilnummern für die nächste Inspektion ist vom Tisch.
Dabei soll es nicht bleiben. „Wir haben uns für die Zukunft im Service von Baumaschinen der Marke Caterpillar und anderer Hersteller viel vorgenommen. Mit Como wollen wir einen digitalen Marktplatz für die ganze Flotte schaffen und smarte Lösungen stetig weiterentwickeln, etwa indem wir Kunden in Zukunft einen Wartungsplaner anbieten. Wir wollen die Maschinendaten mit konkreten Leistungen rund um die Zustandsüberwachung verknüpfen. Durch die Analyse von Daten können wir den Betriebszustand der Maschinen genau beurteilen, um Kunden proaktiv dabei zu unterstützen, damit sie den Betrieb ihrer Maschinen maximieren und Kosten durch ungeplante Ausfälle minimieren können“, kündigt Christoph Lindhuber an.