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Bernegger setzt auf Hitachi und Bell

Kiesel Austria berät die Bernegger-Gruppe: Optimierung mit System

Seit mehr als vier Jahrzehnten erfolgt der Abbau von Kalkstein im Bernegger Steinbruch Schützenstein bei Spital am Pyhrn, und das bis in Höhen von fast 1.000 Metern. In enger Zusammenarbeit mit den Experten für Vertrieb und Anwendung von Kiesel Austria hat das Unternehmen seine durchgehende Förderroute das ganze Jahr über optimiert. Hierbei setzte es auf zwei Hitachi Gewinnungsbagger in Kombination mit zwei Großdumpern Bell B60E 4×4.

Hitachi Gewinnungsbagger und Bell Großdumper im Einsatz bei Bernegger
Die Bernegger-Gruppe erneuert mit Kiesel Austria ihre komplette Förderkette

Steinbruch Schützenstein

Der Steinbruch Schützenstein, gelegen bei Spital am Pyhrn im südlichen Oberösterreich, wurde im Jahr 1979 eröffnet und ist Teil der familiengeführten Bernegger-Gruppe, die heute etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Hauptaktivitäten des Unternehmens, das seinen Hauptsitz in Molln hat, konzentrieren sich weiterhin auf die Gewinnung mineralischer Rohstoffe und die Betonproduktion. Die Bernegger-Gruppe ist in den Bereichen Bau und Umwelttechnik über Tochterbetriebe und Beteiligungen an insgesamt 20 Standorten aktiv.

500.000 Tonnen Kalkstein pro Jahr

Jährlich werden mehr als 500.000 Tonnen Kalkstein im Steinbruch Schützenstein abgebaut. In einem modernisierten Werk, das im Jahr 2011 erneuert wurde, werden diese Rohstoffe zu hochwertigen Zuschlagstoffen, Straßen- und Tiefbaumaterialien, Wasserbausteinen und Kalkdünger verarbeitet.

Ein beträchtlicher Anteil dieser Produkte verlässt die Region und wird über Ganzzüge zu verschiedenen Zwischenlagern der Bernegger-Gruppe transportiert. Mithilfe eines eigens entwickelten Container-Wechselsystems im kombinierten Bahn- und LKW-Verkehr gelangen die Materialien effizient und umweltfreundlich zu Bernegger Bauprojekten sowie Kundenbaustellen im gesamten Land.

Hitachi Gewinnungsbagger und Bell Großdumper im Einsatz bei Bernegger
Gut 500.000 Tonnen Kalkstein pro Jahr werden in Spital am Pyhrn abgebaut und zu hochwertigen Zuschlagstoffen, Straßen- und Tiefbaumaterialien, Wasserbausteinen und Kalkdünger verarbeitet

Anspruchsvoller Tagebau

Knapp 750 Meter vom Werk mit Hochsilolager, Bahnverladung, Transportbetonwerk und Recyclinganlage entfernt liegt der Steinbruch Schützenstein. Dessen Vorbrecherplatz mit rund 10.000 Tonnen überdachtem Gesteins-Zwischenlager ist via Förderband über eine Bundesstraße hinweg mit dem tiefergelegenen Werk verbunden.

Auf knapp 20 Hektar Abbaufläche erheben sich derzeit insgesamt 13 Abbausohlen, die höchste in 984 Metern knapp 200 Meter über dem Vorbrecher. Abgebaut wird im Sprengverfahren bei Wandhöhen von 15 Metern und Bermenbreiten von rund neun Metern.

Verladung und Transport unter herausfordernden Bedingungen

Die Herausforderungen bei Verladung und Transport des Rohmaterials, das Größen bis zu 1.000 Millimetern aufweist, sind erheblich. Die Einzeldistanzen betragen bis zu 2.000 Meter, und die Umläufe für die Transportgeräte sind durch engste Kehren und Gefälle bis zu 18 Prozent gekennzeichnet. Der Betrieb dieser Geräte wird durch feuchte Witterungsbedingungen oder früh einsetzende winterliche Verhältnisse zusätzlich erschwert.

Zu unsicher ist hier der Einsatz von klassischen 4×2-SKW – bis Ende 2021 versorgten folglich vier knickgelenkte 6×6-Vierzigtonner den Vorbrecher, wobei die Gesamtförderleistung bei Fahrtzeiten bis 30 Minuten etwa bei 2000 Tonnen pro Schicht lag.

Hitachi Gewinnungsbagger und Bell Großdumper im Einsatz bei Bernegger
Verladung und Transport des Rohhaufwerks gestalten sich anspruchsvoll

Lösungen für die Bernegger-Gruppe

Bei der anstehenden Erneuerung der Schützensteiner Förderkette suchten die Bernegger Verantwortlichen im Herbst 2021 auch das Gespräch mit den Kundenberatern von Kiesel Austria unter Federführung von Gebietsverkaufsleiter Mario Popatnik sowie den Gewinnungsspezialisten innerhalb der Kiesel-Organisation.

Auf Basis der Einsatzprofile von Ladegeräten und Transportfahrzeugen erstellten die Experten exakte Bedarfsanalysen. Von Beginn an standen hier auch Optimierungspotenziale, wie höhere Auslastung, geringerer Personalaufwand und größere Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt der Betrachtung.

Nach eingehender Evaluierung der Ergebnisse und alternativer Angebote entschied man in Spital am Pyhrn schließlich zugunsten der Kiesel-Systemlösung Hitachi/Bell.

Hitachi Gewinnungsbagger und Bell Großdumper im Einsatz bei Bernegger
Bernegger setzt einen Hitachi ZX890LCH-7 sowie einen Hitachi ZX530LCH-7, jeweils mit steinbruchspezifischer Ausrüstung, ein

Hitachi Bagger mit steinbruchspezifischer Ausrüstung

Als Ersatz für die bestehenden 70- u. 50 Tonnen-Bagger lieferte Kiesel Austria einen Hitachi ZX890LCH-7 sowie einen Hitachi ZX530LCH-7, jeweils mit steinbruchspezifischer Ausrüstung. Während der 382 kW starke 90-Tonner mit 5,2-m³-Felslöffel als Hauptgerät in der Verladung arbeitet, kann der kompaktere 55-Tonner (296 kW, 3,5-m³-Felslöffel) je nach Bedarf flexibel im Betrieb oder an anderen Bernegger Standorten eingesetzt werden.

Power-Tandem für den Transport

Kein gemischtes Doppel, sondern ein wahres Power-Tandem gewährleistet jetzt den Transport in Schützenstein: Zwei Bell B60E 4×4 ersetzen im Normalbetrieb die ursprünglichen vier Vierzigtonner.

Wie bereits in zahlreichen europäischen und österreichischen Betrieben gab in Spital am Pyhrn nicht nur die große Transport-Kapazität von 55 Tonnen Nutzlast der 35-m³-Mulde den Ausschlag. Einmal mehr überzeugte der knickgelenkte Zweiachs-Muldenkipper mit Allrad-Antrieb vor allem mit seinen besonders auf exponierte Hartsteinbrüche zugeschnittenen Fahreigenschaften: Sichere 4×4-Traktion an Steigungen, große Sicherheitsreserven dank feinfühlig dosierbarem Retarder, einstellbare Geschwindigkeitsbegrenzung und hoher Komfort durch aktive Aufhängungen bzw. große Federwege an Vorder- und Hinterachse.

Hitachi Gewinnungsbagger und Bell Großdumper im Einsatz bei Bernegger
Trotz schwierigen Untergrunds bleibt der Allrad-Zweiachser auch in Kehren sicher in der Spur

Bell Flaggschiffe erfüllen alle Erwartungen

Und auch in puncto Wirtschaftlichkeit erfüllen die beiden Bell Flaggschiffe alle Erwartungen. Mit dokumentierten Schichtleistungen von 2.000 Tonnen erreichen jetzt zwei Fahrer zuverlässig das Tagessoll. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei knapp 20 l/h, was eine markante Kostenersparnis gegenüber der ehemaligen 6×6-Flotte ausmacht und spürbar zu der innerhalb der Bernegger-Gruppe intensiv verfolgten Reduzierung der CO2-Bilanz beitragt.

Darüber hinaus rechnet man auch in Spital am Pyhrn mit geringeren Reifenkosten gegenüber den Dreiachs-Knicklenkern, die zudem gerade in engen Kehren einen höheren Aufwand in der Wegepflege verursachen.

Gute Perspektiven

Neben der Wirtschaftlichkeit schätzen die Bernegger Verantwortlichen vor allem auch die Vielseitigkeit der wendigen Sechzigtonner – etwa bei der Rückverladung im Zwischenlager, dem Handling großstückiger Felsblöcke oder in Abraum und Verfüllung.

Dabei werden die Anforderungen an die Förderkette in Schützenstein nicht geringer: Die geplante Erweiterung der Abbaufläche um acht bis 10 Hektar bringt nochmals rund 250 Höhenmeter mehr. Bei der dann erreichten Abbauhöhe von rund 1.200 Metern wird der Bedarf an leistungsfähigen Ganzjahresfahrzeugen sicherlich noch höher.