Kooperation mit Zeppelin erfolgreich gestartet
Zwischen Atlas Weyhausen und Zeppelin Baumaschinen besteht seit Anfang des Jahres eine Kooperation. Rainer Oschütz sprach mit Klaus Brunkhorst, Geschäftsführer der Atlas Weyhausen GmbH in Wildeshausen.
Herr Brunkhorst, schwindende Auftragseingänge treiben den Baumaschinenherstellern gegenwärtig Sorgenfalten ins Gesicht. Für Ihr Unternehmen hat jedoch seit Anfang des Jahres ein neuer Abschnitt in der Firmengeschichte begonnen: eine Kooperation mit Zeppelin Baumaschinen. Wie ist der Stand der Dinge?
Brunkhorst: Auch wir bleiben von der aktuellen wirtschaftlichen Situation leider nicht unberührt. Nichtsdestotrotz helfen uns die zusätzlichen Auftragseingänge durch die Kooperation mit Zeppelin Baumaschinen dieser Situation zu begegnen. Die Zusammenarbeit mit Zeppelin und ihren Vertretern ist seit ihrem Beginn sehr angenehmen und zielorientiert.
Dies ist unter anderem der Grund, warum wir einen sauberen Start hingelegt haben. Die ersten Maschinen sind bereits bei den Endkunden angekommen und die Bestellungen übertreffen unsere Erwartungen für das erste Jahr der Kooperation. Dies unterstreicht für uns wieder einmal, dass wir als Atlas Weyhausen GmbH mit unseren weycor Radladern trotz unserer Größe ein ernstzunehmender Teilnehmer im Wettbewerb sind. Darauf sind wir sehr stolz.
Welche Modelle sind mit dem Zeppelin Layout gebrandet?
Brunkhorst: Es laufen vier weycor Modelle unter dem Zeppelin Branding. Der AR320 als ZL25, der AR380 als ZL35, der AR400 als ZL45 und abschließend der AR480T als ZL60T.
Wieviel weycor steckt in den Kompaktmaschinen?
Brunkhorst: Die an Zeppelin ausgelieferten Maschinen sind zu 100 Prozent weycor. Lediglich die Farbgebung und die Schriftzüge ergeben den Unterschied. Dennoch muss man sagen, dass wir die ZL Maschinen nur durch die intensive Zusammenarbeit mit Zeppelin so schnell auf den Weg bringen konnten.
Wie hat die angestammte Händlerschaft auf diese Zusammenarbeit reagiert?
Brunkhorst: Die Reaktionen waren zunächst verhalten. Wir sind sofort in einen offenen Dialog mit unseren Partnern getreten und sind allen Fragen mit Transparenz begegnet. Die Zusammenarbeit mit Zeppelin als weiteren Vertriebspartner stieß dann schneller auf Akzeptanz als wir erwartet haben. Ich denke in dieser Situation ist deutlich geworden, dass wir keinen unserer Händler mit Problemen oder Fragen allein lassen und immer fur einen offenen und ehrlichen Dialog stehen. Wir legen hohen Wert auf gegenseitiges Verständnis und qualitative Zusammenarbeit. Schlussendlich hat diese offene Art der Kommunikation dazu geführt, dass unsere Handler weiterhin hinter uns stehen.
Ihr Unternehmen gilt als anspruchsvoller Baumaschinenhersteller, der unter dem Namen Weycor Atlas Weyhausen zu den führenden Radlader-Produzenten zählt. Wo sehen Sie die Stärken des mittelständischen Unternehmens?
Brunkhorst: Meiner Meinung nach ist die hervorstechendste Stärke eines Mittelständlers die Flexibilität. Kurze Entscheidungswege und Mitarbeiter, die Hand in Hand zusammenarbeiten und sich mit dem Unternehmen identifizieren. Als Mittelständler zeigen auch wir als Atlas Weyhausen GmbH, dass wir flexibel und innovativ sind und auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren können. Das bringt mich zu einer weiteren Stärke eines Mittelständlers, die Innovationskraft. Innerhalb unserer Nische sind wir, nicht zuletzt durch einen stark wachsenden Wettbewerb, gezwungen innovativ zu sein und uns und unsere Produkte konstant weiterzuentwickeln. Aus der Not wird hierbei die Tugend geschaffen.
„Made in Germany“ war für weycor immer ein wichtiges Argument, um dem einheimischen Standort treu zu bleiben. Zur Strategie gehört auch die Produktion in Kaposvár (Ungarn). Ist durch die Zusammenarbeit mit Zeppelin ein Ausbau der Fertigungsstätte in Wildeshausen geplant?
Brunkhorst: Wie zu Beginn des Interviews bereits besprochen sind auch bei uns die Auftragseingänge zurückgegangen. Wenn sich der Markt beruhigt hat und wir uns wieder auf einem gewohnt gesunden Niveau der Auftragseingänge bewegen, ist dies durchaus realistisch. Unser Werk in Wildeshausen ist aktuell auf die Produktion von 1.800 Maschinen in einem Einschichtbetrieb pro Jahr ausgelegt. Somit sind wir in der Lage, das Umsatzwachstum ohne größere Veränderungen zu bewältigen. Unabhängig davon ist in den nächsten Jahren die Umstellung unserer Produktionslinien geplant, um kürzere Taktzeiten und eine gesteigerte Produktivität zu erzielen. Dies wird sich ebenfalls auf den maximal möglichen Output unserer Produktionsstätte positiv auswirken.
Im kommenden Jahr lädt die bauma wieder nach München ein. Welche Pläne haben Sie für die weltgrößte Baumaschinen-Präsentation?
Brunkhorst: Die bauma ist für uns die wichtigste Leitmesse, auf der wir schon fast traditionell seit vielen Jahren vertreten sind. Wir planen auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein und unsere Maschinen zu präsentieren. 2025 werden wir einige Neuigkeiten und Entwicklungen zeigen können. Insbesondere im Bereich unserer kleinsten Geräte stellen wir ein komplett überarbeitetes und erweitertes Portfolio vor, welches auch nach der Messe noch ausgebaut wird. Eine neue Kinematik und die Elektrifizierung sind hierbei die Highlights. Mehr dazu zeigen und erklären wir Ihnen gerne auf der Messe.
Herr Brunkhorst, den Namen Atlas tragen seit fast sechs Jahrzehnten Baumaschinen, die in Norddeutschland gefertigt werden. Ist diese Tradition heute noch für Ihr Unternehmen relevant?
Brunkhorst: Wir verbinden unsere Tradition permanent mit Innovation und Weiterentwicklung. Das sind die Eckpfeiler des Unternehmens. Die Tradition zeigt uns, wo wir herkommen und begründet unter anderem unseren Erfolg auch für die Zukunft. Auch wenn unsere Maschinen nun seit etwa acht Jahren unter dem Namen weycor laufen, steckt immer noch genauso viel Tradition und Qualität, aber auch Innovation in ihnen wie früher, wenn nicht sogar noch mehr.
Text: Rainer Oschütz | Fotos: Rainer Oschütz/Atlas Weyhausen