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Im Einsatz: Innenrüttler beim Einbau einer Betondecke.

Innenrüttler

Der Innenrüttler, auch Flaschenrüttler oder Tauchrüttler genannt, ist ein Baugerät, das Frischbeton verdichtet. Eine Unwucht im Inneren der Rüttelflasche erzeugt mittels eines Elektromotors, Verbrennungsmotors oder durch Druckluftzufuhr Vibrationen. Übertragen sich diese Vibrationen auf den Frischbeton, führt dies ab einem bestimmten Wirkungsbereich zu einer dichteren Lagerung der Gesteinskörnung und die im Beton eingeschlossenen Luft kann entweichen. Damit erreicht der Beton nach dem Erhärten die geforderte Festigkeit und Frostbeständigkeit. Das fördert auch den Verbund mit der „Bewehrung“.

Zum Einsatz kommt der Innenrüttler vor allem bei der Herstellung von Ortbeton. Der Durchmesser der Rüttelflasche wird dabei auf die Masse des Bauteils sowie die Maschenweite der Bewehrung abgestimmt. Er kann zwischen 25 und 150 Millimetern liegen. Durch die Ausbildung von Rüttelgassen (Lücken in der Bewehrung) lassen sich darüber hinaus auch auch besonders eng bewehrte Bauteile mit dem Innenrüttler verdichten. Alternativ verwendet man für die Verdichtung auch Außenrüttler oder Vibrationsbohlen.

Anwendung

Bei seiner Arbeit wird der Innenrüttler senkrecht in den Frischbeton getaucht, bis zur tiefsten Stelle geführt und dann langsam wieder herausgeführt. Dabei ist der Abstand zwischen den Eintauchstellen so gewählt, dass sich die Wirkungsbereiche etwas überschneiden. Hier gilt die Faustregel: 10-facher Durchmesser der Rüttelflasche ergibt den Abstand.

Damit ein möglichst hohlraumfreier Beton mit den geforderten Eigenschaften entsteht, sollte man bei der Verdichtung mit dem Innenrüttler außerdem Folgendes beachten:

  • Erstarrten Beton darf man nicht mehr rütteln
  • Erst bei einer Schütthöhe von mindestens 30 Zentimetern sollte man mit der Verdichtung beginnen
  • Der Innenrüttler sollte möglichst nicht mit der Bewehrung sowie Schalung in Berührung treten
  • Auf keinen Fall sollte das Verteilen des Betons in der Schalung mit einem Innenrüttler erfolgen, dies führt zur Entmischung
  • Ebenso sollte das Rütteln an der Eintauchstelle nicht zu lange andauern, da sonst auch wieder eine Entmischung entsteht
  • Hohe Bauteile (ab 50 cm), z.B. Wände, werden mehrfach betoniert und gerüttelt. Das ist die sicherste Methode, um sicher zu gehen, dass die eingeschlossene Luft im Beton auch komplett entweicht
  • Um eine gute Verbindung zwischen den Schichten zu gewährleisten, sollte der Innenrüttler außerdem mind. 10 bis 15 Meter in die darunterliegende, bereits verdichtete Schicht eindringen

Diverse Bauarten

Folgende Bauarten gibt es bei dem Innenrüttler:

Innenrüttler mit eingebautem Motor

Hier befindet sich im Inneren der Rüttelflasche eine gelagerte Unwucht, die ein eingebauter Elektromotor in Schwingungen versetzt. Bei einer Motordrehzahl von 12.000 Schwingungen pro Minute können Innenrüttler dieser Bauart, je nach Durchmesser, eine Verdichtungsleistung zwischen 8 m³ und 52m³ pro Stunde erzielen.

Innenrüttler mit außenliegendem Motor

Bei dieser Konstruktion verursacht eine flexible Welle eine pendelnde Unwucht in der Rüttelflasche. Dabei ist die schlauchgeschützte Welle mit einem außenliegenden Verbrennungs- oder Elektromotor verbunden. Die Frequenz der Rüttelflasche wird dank eines innenliegenden Pendelabrollsystems auf bis zu 12.000 Schwingungen pro Minute gesteigert.

Innenrüttler mit Druckluftzufuhr

Hierbei wird durch Zufuhr von Druckluft im Gehäuse eine Kugel in einer Rollenbahn in Rotation versetzt und damit die Rüttelflasche in Schwingung gebracht. Durch Regulierung der Luftzufuhr lässt sich die Frequenz stufenlos einstellen. Innenrüttler, die mit Druckluft betrieben sind, halten besonders lange.

Quelle: Wikipedia