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Terra-Hammer Erdrakete

Erdraketen

Der Einsatz von bodenverdrängenden Erdraketen im Leitungsbau stellt ein einfaches und kostengünstiges Verfahren zur grabenlosen Verlegung von Rohren und Kabeln dar. Die auch als Bodenverdrängungsverfahren bekannte Technik ist seit weit über 30 Jahren im Einsatz und entsprechend erprobt und etabliert.

Bei den Erdraketen handelt es sich um Bodenverdrängungshämmer, die mit schlagender Energie durch das Erdreich getrieben werden. Ein mit Druckluft angetriebener Kolben im Inneren des Geräts erzeugt den Vortrieb. Von einer Startbaugrube aus wird die Maschine auf einer Lafette auf das mit einer Peiloptik anvisierte Ziel exakt ausgerichtet. Der im Vergleich zum gesteuerten Horizontalspülbohrverfahren (HDD) ungesteuerte Vortrieb erreicht je nach Boden Geschwindigkeiten von bis zu 15 Metern pro Stunde.

Einsatz im Leitungsbau

Das Bodenverdrängungsverfahren ermöglicht abhängig vom Baugrund Verlegelängen von bis zu 40 Metern, unter günstigen Randbedingungen sogar bis zu 70 Metern. Die Erdraketen eignen sich zur grabenlosen Verlegung von Kurz- oder Langrohren aus Kunststoff sowie Metall bis zu einem Durchmesser von DN 200. Das Verfahren setzt man im Leitungsbau vorzugweise zur Herstellung von Hausanschlüssen sowie zur Unterquerung von Straßen und Hindernissen in den Bereichen Gas, Wasser, Abwasser und Telekommunikation ein.

Der Baustellenkompressor treibt die Erdrakete mit ca. 6 – 7 bar Betriebsdruck an. Ein Schlagkolben treibt das röhrenförmige Gehäuse durch Erdreich und Gestein. Die Erdrakete verdrängt das Erdreich und es entsteht eine Erdröhre. Die wichtigste Eigenschaft eines Bodenverdrängungshammers ist also seine Zielgenauigkeit.

Dabei unterscheidet man zwei Erdraketensysteme:

1. Der Kolben schlägt auf das Gehäuse und treibt somit die gesamte Erdrakete in einem Stoß nach vorn (starres System).

2. Der Kolben schlägt zuerst auf einen beweglichen Meißelkopf und danach auf das Gehäuse. Die Erdrakete bewegt sich also in zwei Arbeitsschritten vorwärts. Dabei schlägt beim ersten Takt der Schlagkolben zunächst auf den Meißelkopf, der vorauseilend die Bohrung erstellt und dabei anstehende Hindernisse zertrümmert. Der zweite Takt zieht das Gehäuse mit dem anhängenden Rohr (Schutz- oder Medienrohr) im gleichen Arbeitsgang nach.

Dieses Verfahren zur unterirdischen Leitungsverlegung ist in fast allen Böden einsetzbar. Nur in moorigen Böden und nicht verdrängbarem Festgestein ist der Einsatz nicht möglich. Mit ihm lassen sich Rohrleitungen in Längen von bis zu 15 Metern verlegen.

Quellen:
https://bi-medien.de/fachzeitschriften/umweltbau/bauverfahren/erdraketen
https://www.sifa-sibe.de/allgemein