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Tracto NoDig-System – effiziente Technik

Grabenlose Lösungen für große Dimensionen

Tractos dynamischer Rohrvortrieb mit Horizontalrammen stellt eine wirtschaftliche Lösung für die Unterquerung von Verkehrswegen, Gleisanlagen, Gebäuden, Naturschutzgebieten und Wasserläufen dar. Insbesondere bei baulichen Hindernissen oder strengen Umweltschutzauflagen bietet diese Methode eine umweltschonende Alternative, um großdimensionierte Rohrleitungen oder Pipelines im No-Dig-Verfahren erfolgreich zu realisieren.

Tracto Horizontalrammen Grundoram
Bau eines Teilstücks der NEL-Gas-Pipeline mit der weltgrößten Horizontalramme Grundoram Apollo

Mehr Effizienz für Pipeline- und Kanalprojekte

Ein weltweit wachsender Energiebedarf erfordert immer zuverlässigere Pipeline-Netzwerke. Gleichzeitig bleibt der Sanierungsbedarf bestehender Pipeline- und Kanalsysteme auf einem hohen Niveau. Vor dem Hintergrund von Umwelt- und Klimaschutz gewinnen Bauweisen an Bedeutung, die Flora und Fauna möglichst schonen. Daher wird die grabenlose Bauweise bei vielen Projekten zur unverzichtbaren Alternative.

Ökologische und ökonomische Vorteile

Die ökologischen und ökonomischen Vorteile der grabenlosen Verlegung gegenüber der konventionellen offenen Bauweise sind inzwischen vielen Entscheidungsträgern in Versorgungsunternehmen und Kommunen bekannt. Diese Methode reduziert die Eingriffe in Umwelt und Infrastruktur erheblich, da weniger Aushub und Wiederherstellungsarbeiten erforderlich sind.

Dies führt zu deutlich kürzeren Bauzeiten, geringeren Kosten und einer erheblichen Reduktion der CO2-Emissionen. Zudem werden Verkehrsbehinderungen wie Staus und Umleitungen vermieden, was die Belastung für Anwohner und Beteiligte minimiert und die Akzeptanz von Bauvorhaben erhöht.

Tracto Horizontalrammen Grundoram
Durch den Einsatz sogenannter Schlagsegmente wird sichergestellt, dass die Stahlrohre während des Vortriebs nicht aufbördeln und anschließend präzise Stoß an Stoß verschweißt werden können

Tracto Horizontalrammen der Serie Grundoram

Für diesen Einsatzbereich bietet Tracto die äußerst robusten, druckluftbetriebenen Horizontalrammen der Serie Grundoram an. Ihre Hauptanwendung ist der dynamische Rohrvortrieb. Dabei werden Stahlrohre mit Durchmessern bis DN 4.000 als Medien- oder Schutzrohre mithilfe der Ramme horizontal durch den Boden getrieben.

Mit einer Schlagenergie von bis zu 40.500 Nm dringt die Ramme in den Boden ein und nimmt das Erdreich im vorne offenen Stahlrohr auf. Dadurch müssen Hindernisse nicht vollständig verdrängt oder vor der Ramme hergeschoben werden. Trotz der hohen Schlagkraft ist dieses Verfahren äußerst erschütterungsarm, weshalb es von der Deutschen Bahn und zahlreichen Straßenbauprojekten bevorzugt wird, insbesondere bei der Unterquerung von Gleisen und Autobahnen.

Zügiger Vortrieb von Rohren mit großem Durchmesser

Die zuverlässige und präzise Arbeitsweise des dynamischen Rohrvortriebs wird durch die Konstruktion des Grundoram ermöglicht. Ein Aufsteckkegel verbindet die Ramme fest mit dem Rohr und richtet sie axial hinter dem Rohr aus. So wird die Schlagenergie direkt und effizient auf das Vortriebsrohr übertragen. Das im Rohr angesammelte Erdreich kann bereits während des Rammvorgangs über einen Entleerungsadapter teilweise entfernt werden. Abschließend wird es durch Druckluft, Wasser oder Ausbaggern vollständig beseitigt.

Ramme aus drei hochwertigen Komponenten

Die Ramme zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit gegenüber den auf sie einwirkenden Kräften aus, was auf ihre Konstruktion aus nur drei hochwertigen Komponenten zurückzuführen ist. Das Gehäuse besteht aus einem nahtlosen Schmiedeteil, das keinerlei Schwachstellen aufweist. Der Schlagkolben wurde einem aufwändigen Qualitäts- und Härtungsprozess unterzogen, während das robuste Steuerrohr mit speziellen Dichtungen und Gleitringen ausgestattet ist, um den Luftverbrauch der Ramme effizient zu minimieren.

Zusätzlich werden Rüstzeiten eingespart, da beim Rohrvortrieb mit Grundoram kein Presswiderlager benötigt wird. Dadurch lassen sich je nach Beschaffenheit des Untergrunds Bohrungen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Metern pro Stunde vorantreiben.

HDD- Assist & Rescue Verfahren

Neben dem Bau von Pipelines und Kanälen spielen Rammen eine zentrale Rolle beim Errichten von Tunneln, Unterführungen und Drainagesystemen. Darüber hinaus finden Rohrrammen häufig Anwendung bei der erfolgreichen Durchführung anspruchsvoller HDD-Spülbohrungen. Mithilfe dieser sogenannten HDD-Assist- und Rescue-Verfahren lassen sich unter anderem Rohre mit dynamischer Schlagkraft einziehen, festsitzende Bohrgestänge lösen oder Casing-Rohre durch nicht bohrbare Böden treiben, um HDD-Bohrungen zu ermöglichen.

Tracto Horizontalrammen Grundoram
Beim Bau einer Drainageleitung unter der A7 bei Elchingen brachte ein Kran die 13 Tonnen schwere Ramme Apollo in Position. Startklar für den Vortrieb: Die Ramme ist über einen Aufsteckkegel mit dem vorzutreibenden Rohr schubfest verbunden

Einsätze von Tracto Rammen

In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Pipelines mit den Horizontalrammen von Tracto realisiert. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Bau der NEL-Pipeline in den 2010er Jahren bei Perdöhl, etwa 80 Kilometer von Hamburg entfernt. Diese Pipeline erfüllt eine essenzielle Verteilerfunktion. Im Auftrag mehrerer Gasunternehmen errichtete das niederländische Unternehmen Dalcai mithilfe der größten Ramme – Apollo – ein 60 Kilometer langes Pipelinestück aus Stahlrohren mit den Abmessungen 1420 x 22,7 Millimetern. Dieses Bauprojekt umfasste auch mehrere Unterquerungen von Straßen und historischen Alleen.

Apollo ermöglicht Autobahnunterquerung bei laufendem Verkehr

Für die Anbindung eines neuen Entwässerungssystems musste die Autobahn A7 bei Ulm-Elchingen auf einer Länge von 40 Metern mit einem Stahlrohr mit 2.200 Millimetern Durchmesser unterquert werden. Auch hier war die Apollo das Mittel der Wahl für das in Horizontalbohrverfahren erfahrene Unternehmen Helmut Uhrig Straßen- und Tiefbau GmbH aus Geisingen.

Der Projektleiter Thomas Sauter vom Ingenieurbüro Wassermüller zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Ergebnis: Das Projekt wurde nicht nur termingerecht abgeschlossen, sondern führte auch lediglich zu minimalen Setzungen der Fahrbahn von 15 Millimetern – deutlich weniger als die von Gutachtern erwarteten vier bis sieben Zentimeter. Dank des erschütterungsarmen Vortriebsverfahrens konnten so rund 250.000 Euro an Fahrbahnreparaturkosten eingespart werden.

Tracto Horizontalrammen Grundoram
HDD-Assist an der Mosel: In Pont-a Mousson wurden an beiden Uferseiten sogenannte Casing-Rohre eingerammt, durch die eine HDD-Bohrung ein- und wieder austreten konnte

Goliath leistet Starthilfe

In Pont-à-Mousson, Frankreich, sollte das seit 2016 bestehende Fernwärmenetz erweitert werden, wofür eine Unterquerung der Mosel erforderlich war. Um die 300 Meter lange HDD-Bohrung durch die Groupe Gendry zu realisieren, kam die Grundoram zum Einsatz. Da der weiche Boden am Flussufer nicht direkt bohrbar war, nutzte der Auftragnehmer Forages du Nord-Ouest den Grundoram Typ „Goliath”, um auf beiden Uferseiten jeweils ein 30 Meter langes Casing-Rohr in einem Winkel von 30 Grad einzurammen, durch das die gesteuerte Bohrung mit einer 80-t-Anlage starten und wieder austreten konnte.

Goliath, der auch nach 12 Jahren Einsatz seine beeindruckende Schlagkraft von 18.600 Nm beibehielt, rammte die beiden spiralgeschweißten Stahlrohre (DN 1.220 mm, Wandstärke 12,5 mm) mit einer beachtlichen Vortriebsgeschwindigkeit von 20 m/h ein. Damit stand der eigentlichen Verlegung der Fernwärmeleitung 40 Meter unter dem Wasserspiegel nichts mehr im Wege.

Tracto-Technik GmbH & Co. KG

Tracto zählt zu den Pionieren und Wegbereitern der grabenlosen Technik. Mit Hauptsitz in Lennestadt-Saalhausen widmet sich das Unternehmen der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Maschinen und Zubehör für die grabenlose Verlegung und Erneuerung von Rohrleitungen.

Seit der Gründung im Jahr 1962 hat Tracto zahlreiche innovative Lösungen in diesem Bereich hervorgebracht und ist heute der einzige Anbieter weltweit, der ein vollständiges Spektrum grabenloser Technologien abdeckt. Das Unternehmen beschäftigt rund 850 Mitarbeiter und ist mit Niederlassungen in Deutschland sowie Tochtergesellschaften in der Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Australien und den USA international vertreten.