Die auf Windkraftanlagen spezialisierte Spedition P. Adams setzte für den Transport von 83 Meter langen Rotorblättern auf die RBTS von TII Scheuerle
Gleich drei Rotor-Blatt-Transport-Systeme (RBTS) von TII Scheuerle kamen bei P. Adams zum Einsatz, um auch die aktuell längsten Rotorblätter ebenso sicher wie effizient zu transportieren. Den ersten Praxiseinsatz meisterte das Unternehmen mit Bravour. Entsprechend zufrieden zeigte sich Firmenchef Stephan Adams und lobte Bedienbarkeit, Funktionalität sowie Fahreigenschaften der innovativen Nachläuferkombination.
Zwei Nächte pro Rotorblatt
Insgesamt 24 Rotorblätter mussten über die rund 170 Kilometer lange Strecke von der Hafenstadt Uddevalla in Westschweden, wo die Windradbauteile angelandet wurden, zum weiter nordöstlich gelegenen Knöstad gelangen. Ein führender europäischer Windparkentwickler benötigte die 24 Rotorblätter, um dort acht Windräder zu errichten. Zwei volle Nächte dauerte der Transport pro Rotorblatt. Der Transport, bei dem das RBTS von TII Scheuerle zum Einsatz kam, führte überwiegend über schwedische Landstraßen. Neben zahlreichen Kurven, die der Konvoi bewältigen musste, warteten am Ende des Transports auf der Baustelle auch noch heftige Steigungen sowie nicht geteerte Wege.
Die besondere Herausforderung dieser Transportaufgabe bestand in der Länge des Transportguts. Mit 83 Metern zählen die Rotorblätter zu den längsten am Markt verfügbaren Ausführungen. Der beladene Sattelzug brachte es auf 96 Meter Länge und wog in Kombination mit dem knapp 30 Tonnen schweren Ladegut rund 65 Tonnen. Gerade wegen der Zuglänge eine Aufgabe für echte Profis, wie sie beim luxemburgischen Unternehmen Transpalux, das zur P. Adams Gruppe gehört, arbeiten. „Die Kurven waren zwar ausgebaut, unsere Bediener mussten aber dennoch ständig nachlenken“, berichtet Stephan Adams, Geschäftsführer der P. Adams Gruppe.
Jeep-Dolly-Nachläuferkombination
„Transportausrüstung wie das RBTS von TII Scheuerle ist für den Transport von Rotorblättern mit mehr als 75 Meter Länge über lange Transportstrecken alternativlos. Wir sind nach dem ersten großen Einsatz sehr zufrieden mit der Jeep-Dolly-Nachläuferkombination“, lobt Stephan Adams. Das Scheuerle RBTS besteht aus einem zweiachsigen Jeep-Dolly mit Freidreheinrichtung sowie einem Vierachs-Nachläufer. Es ist auch möglich, die Freidreheinrichtung direkt auf die Zugmaschine zu montieren. Dann ist allerdings aufgrund der hohen Sattellast eine vierachsige oder fünfachsige Sattelzugmaschine nötig, während Transpalux Dreiachser verwendet.
Schnelle Montage des Windflügels
Die Montage des Windflügels geschieht dann nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Mit Hilfe einer Hebeeinrichtung wird die Flügelwurzel bequem vom Boden aus aufgenommen. Die Schnellkupplungslösung besteht aus der Freidreheinrichtung mit dem Wurzeladapter sowie einem Wurzelrahmen, der mit der Flügelwurzel verbunden wird. Dieser Rahmen lässt sich dann im Handumdrehen mit Hilfe des Adapters an der Freidreheinrichtung befestigen. Eine Klemmvorrichtung auf dem Nachläufer fixiert wiederum die Spitze des Rotorblatts. Sie lässt sich für die Aufnahme von Rotorblättern weiterer Hersteller adaptieren.
Einfaches Handling
Der Einsatz bedeutete eine Premiere für die RBTS bei P. Adams. Alle drei RBTS-Nachläufer-Kombinationen kamen in Schweden zum Einsatz. „Vor diesem Transport arbeiteten unsere Fahrer ausschließlich mit Telesatteln und wir hatten zuvor nur die Gelegenheit, das RBTS während einer Testbeladung auszuprobieren. Aber schlussendlich stellte das kein Problem für unsere Fahrer dar. Sie haben sich sehr schnell mit den Funktionen der Ausrüstung vertraut gemacht. Es hat alles sehr gut funktioniert“, erzählt Adams. Das lag laut dem Firmenchef auch am vergleichsweisen einfachen Handling des RBTS. „Unsere Fahrer haben es in kürzester Zeit gemeistert“, berichtet er.
Sicherheitserhöhende Funktionalität
Den Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit des schwedischen Spezialgutlogistikers bietet der Transport von Bauteilen für die Windenergiebranche. „Im Falle des RBTS haben wir uns bewusst für TII Scheuerle entschieden. Dort fühlten wir uns nach Angeboten verschiedener Fahrzeughersteller am besten aufgehoben“, erklärt Stephan Adams. Hier war laut Adams das Verständnis für die besonderen Anforderungen am größten. Dazu gehörte zum Beispiel der Wunsch nach einer sicherheitserhöhenden Funktionalität. Um den Schwerpunkt der Ladung bestmöglich in der Fahrzeuglängsachse zu halten, forderte Adams einen Seitenausgleich, um das Ladegut situativ nach links und rechts zu verschieben. Eine Anforderung, die TII Scheuerle erfolgreich umsetzte.
Überzeugende Fahrzeugeigenschaften
Darüber hinaus lobt er auch die Fahreigenschaften des RBTS. „Die Wendigkeit der Nachläuferkombination ist überzeugend. Das RBTS durchfährt Kurven, die mit einem Telesattel ohne das Entfernen von Leitplanken oder durch Ausbauten nicht zu bewältigen sind. Manche Länder würden auch großdimensionierte Überbauungen gar nicht erst zulassen. Der Hub in der Freidreheinrichtung bis zu zwei Meter ist darüber hinaus groß genug, um auch Hindernisse wie Bodenwellen und Straßenbuckel zu überqueren“, sagt Adams. Diese Eigenschaften verringern den Aufwand für den Streckenausbau, weswegen auch weniger Zustimmungen der Behörden notwendig sind. Das beschleunigt das Genehmigungsverfahren.
Auch das Plug-and-PlaySystem bei der Aufnahme des Rotorblatts über den Wurzeladapter funktioniert demnach hervorragend. Bei Leerfahrten lässt sich das RBTS zu einer Sattelzugkombination auf das europäische Standardmaß von 2,55 Metern Breite und weniger als vier Metern Höhe verkürzen. Gleichzeitig wiegt der leere Sattelzug nicht mehr als 40 Tonnen. So fällt beispielsweise bei Fahrten ohne Ladung ein geringerer Genehmigungsaufwand an.
Zukunftssicher aufgestellt
„Ohne ein Nachläufersystem sind Flotten, die auf den Transport von Rotorblättern spezialisiert sind, nicht mehr zukunftsfähig“, erläutert der Geschäftsführer. Denn der Trend weist in der Branche eindeutig hin zu immer leistungsstärkeren Anlagen mit immer größer dimensionierten Komponenten. Mit den drei RBTS von TII Scheuerle hat Stephan Adams seine Flotte für die Zukunft der Windenergie bestens aufgestellt.