Der britische Bau- und Landmaschinenhersteller JCB stellt die erste mobile Wasserstoff-Betankungsanlage der Branche vor
In das Projekt zur Entwicklung hocheffizienter Wasserstoffmotoren investiert der britische Bau und Landmaschinenhersteller rund 115 Millionen Euro. Ingenieure von JCB Power Systems, dem JCB Motorenwerk in Derbyshire (Großbritannien), entwickelten den ersten Wasserstoffmotor der Branche. Dafür kombinierten sie eine bewährte Motortechnologie mit leicht erhältlichen Komponenten. Wie bei einem Dieselmotor wird der Wasserstoff verbrannt und die so gewonnene Leistung abgegeben. Mit dem Hydrogen-Teleskoplader sowie Hydrogen-Baggerlader hat der Hersteller bereits zwei funktionsfähige Prototypen von Baumaschinen mit Wasserstoffantrieb vorgestellt. Die mobile Wasserstofftankstelle von JCB ist jetzt eine weitere Weltneuheit für die Baubranche. Sie ergänzt zudem sowohl den Hydrogen-Teleskoplader als auch den Hydrogen-Baggerlader perfekt.
Betankung innerhalb weniger Minuten
Die mobile Wasserstofftankstelle ermöglicht es Kunden, ihre wasserstoffbetriebenen Maschinen schnell und einfach vor Ort aufzutanken. Rund 97 Prozent der Baumaschinen erhalten direkt auf der Baustelle ihren Kraftstoff. Demzufolge sind Kunden bereits an einen transportablen Kraftstoff gewöhnt, der eine Betankung innerhalb weniger Minuten ermöglicht.
JCB-Chairman Lord Anthony Bamford, der das Wasserstoffprojekt von JCB selbst leitet, erklärt: „Seit wir als erstes Baumaschinenunternehmen wasserstoffbetriebene Maschinen vorgestellt haben, haben viele gefragt, wie sie betankt werden können. Heute haben wir mit unserem neuen mobilen Wasserstoffbetankungssystem eine Antwort darauf. Es ermöglicht die Entnahme von Wasserstoff aus Wasserstofftrailern und die Verteilung an die Maschinen durch unsere mobile Betankungsanlage direkt vor Ort, während sich diese auf der Baustelle befinden. Damit unterscheidet sich der Prozess im Wesentlichen nicht von dem aktuellen Ablauf auf Baustellen, auf denen Maschinen mit konventionellem Antrieb eingesetzt sind und durch einen Tankwagen vor Ort mit Diesel betankt werden. Fossile Brennstoffe sind nicht die Zukunft, und Wasserstoff ist die praktische Lösung für den Antrieb unserer Maschinen in den kommenden Jahrzehnten. Unsere Ingenieure leisten fantastische Arbeit bei der Entwicklung dieser Technologie, und es werden noch viele weitere spannende Entwicklungen folgen.“
Antrieb der Zukunft
Ein Team von 100 Ingenieuren arbeitet an dem Projekt. Die erste wasserstoffbetriebene Maschine, die JCB vorgestellt hat, war ein Baggerlader. Vor einem Jahr folgte dann der Teleskoplader mit Wasserstoff-Antrieb. Auf der COP26, der UN-Klimakonferenz in Glasgow, auf der die Staats- und Regierungschefs über Maßnahmen zur drastischen Reduzierung der Treibhausgasemissionen diskutierten, stellte das Unternehmen die Technologie vor. JCB stellt seit dem Jahr 2004 Motoren her, produziert in Werken in Derbyshire, Großbritannien sowie in Delhi, Indien. Letztes Jahr feierte JCB mit der Produktion seines 750.000sten Motors einen wichtigen Meilenstein.