Auf rund 69.000 Quadratmetern Freigelände und über 20.000 Quadratmetern Hallenfläche gilt die NordBau als wichtigste Kompaktbaumesse im nördlichen Europa und dem gesamten Ostseeraum
Nach fünf vollgepackten Tagen mit Beratung, Information und Handel ist die 67. NordBau am 11. September 2022 mit 40.300 Besuchenden und 587 Ausstellenden aus 13 Ländern zu Ende gegangen. Zukunftsweisende Sonderthemen wie Wasserstofftechnologie, Energieeinsparung, Bauen und Ausbauen mit Holz sowie die Verfügbarkeit von Baustoffen und Maschinen interessierten die Besucher in diesem Jahr besonders. Händler und Hersteller lobten die Kontakte, den Austausch und die Nachfrage. Darüber hinaus unterstrichen die zahlreich erschienenen politischen Vertreterinnen und Vertreter die Bedeutung der Plattform für Industrie und Wirtschaft in Norddeutschland – gerade auch in Zeiten des Umbruchs.
Produkte für den Hoch- und Tiefbau
Auf dem ausgebuchten Freigelände sowie in den Hallen konnten Besucher sich über die gesamte Bandbreite an Produkten für den Hoch- und Tiefbau informieren. Zahlreiche Trends und Neuheiten standen dabei im Fokus: Baumaschinen und Baugeräte, Kommunaltechnik und Werkzeug, E-Mobilität und Energietechnik. Fachbesucher ebenso wie Bauherren besuchten die Fachmesse mit konkreten Kaufzielen und dem Wunsch nach persönlichem Austausch. Hierbei standen vor allem die Verfügbarkeit sowie Lieferfähigkeit von Baumaschinen und Baugeräten im Mittelpunkt des Interesses. Die direkten Verkäufe auf der NordBau verdeutlichten dabei einmal mehr die Bedeutung der Fachmesse für Aussteller und Kunden gleichermaßen.
Voller Beratungsstand
Private Bauleute, Eigenheimbesitzer, Mieter aber auch Handwerker nutzten die Gelegenheit, sich am Stand der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, Haus & Grund Schleswig-Holstein, der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen und des Fachverbands Sanitär Heizung Klima Schleswig-Holstein zum Thema Energie beraten zu lassen. Fragen zur Einsparung von Energie, Umrüstung von Energieträgern und/oder Vorbereitungen für neue Heizsysteme standen dabei im Fokus. Gleich nebenan konnten sich Interessierte bei Herstellern von Heizungen über geeignete Produkte, deren Einsetzbarkeit sowie Lieferzeiten informieren. Diverse Unsicherheiten rund um das seit Juli geltende neue Energiewende- und Klimaschutzgesetz Schleswig-Holstein ließen sich so ausräumen.
Energieträger Wasserstoff
Die Sonderschau in Halle 6 widmete sich dem Energieträger Wasserstoff. Unterschiedliche Partner wie Energieversorger, Hochschulen, Industrieunternehmen und Stadtwerke präsentierten neben neuesten Forschungsergebnissen auch Bereiche, in denen man bereits Wasserstofftechnologie eingesetzt. Auch die Herausforderungen, die mit der flächendeckenden Energiewende einhergehen, kamen nicht zu kurz. Besucher konnten sich in der Halle überdies an einem Wasserstoff-Modell über den Kreislauf der Herstellung informieren. Zudem gab ein Zeitstrahl erstmals einen Überblick über die zeitlichen Stationen, die bis ins Jahr 2045 zur geplanten Klimaneutralität in Deutschland nötig sind. Ein spezielles Seminar bot tiefergreifende Informationen in politische, wirtschaftliche und technische Aspekte rund um die grüne Energie der Zukunft.
Bauen und Ausbauen mit Holz
Vom Baum zum Bauwerk – diesem Thema war die Sonderschau in Halle 8 gewidmet. Da der nachwachsende Baustoff Holz gerade in Zeiten der Einsparung fossiler Rohstoffe besonders gefragt ist, konnten Interessierte sich hier über die verschiedenen Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten informieren. Die Präsentationsfläche mit täglichen Vorführungen sowie der begleitende Holzbautag mit Vorträgen von Experten stießen auf reges Interesse der Besucher.
Lehre, Forschung, Ausbildung – die Zukunft im Blick
In Halle 1 als der zentralen Anlaufstelle der Architekten- und Ingenieurkammer SH, der TH Lübeck, der FH Kiel und des BKI (Baukosteninformationszentrum) präsentierten sich zum ersten Mal gemeinsam die „Initiative Bauwesen“, das „Forum Kreislaufwirtschaft Bau – Wiederverwendung I Recycling“ sowie ein Forschungspavillon der Technischen Hochschule Lübeck. Hier zeigten Studenten auf, dass auch Forschung ein wesentlicher Bestandteil der Bauwirtschaft und somit auch der Energie- und Wohnungswirtschaft ist.
In Zeiten von Fachkräftemangel haben verschiedene Akteure der Baubranche ihre Präsenz auf der Fachmesse NordBau genutzt, um sich als Ausbildungsbetrieb oder Studienort vorzustellen. Unter dem Motto „Faszination Bauberufe“ organisierte die nordjob-Bau wieder zahlreiche Treffen von Bauverbänden, Industrie und Handwerksbetrieben mit interessierten Schülerinnen und Schülern, die einen passenden Ausbildungsplatz suchen. Zudem machten festliche Freisprechungsfeiern der Dachdecker, Schornsteinfeger und Straßenwärter sowie ein Leistungswettbewerb der Maler- und Lackiererinnung Schleswig-Holsteins auf die beruflichen Möglichkeiten im Handwerk sowie Bauwesen aufmerksam.
Holstenhallen Congress Center
Die Kombination aus Fortbildung oder Seminar und Messebesuch haben rund 4.300 Fachbesucher bei über 60 Veranstaltungen genutzt. Die neuen Räumlichkeiten des Holstenhallen Congress Center Schleswig-Holstein (HCC-SH) boten optimale Möglichkeiten, sich fachlich auszutauschen und bei Ausstellern auf dem angrenzenden Messegelände zu informieren. Auch in diesem Jahr kamen neue Tagungen hinzu, welche die NordBau nicht nur als Handels-, sondern auch als Informations- und Austauschplattform für die gesamte Baubranche des Nordens stärken. Seit 1956 nutzen Aussteller die NordBau, um sowohl zahlreiche Fachbesucher als auch Endkunden zu erreichen. Zudem ist die NordBau schon seit über 45 Jahren mit dem Partnerland Dänemark eng verbunden, welches die Fachmesse als Basis für den deutschen und europäischen Markt sieht. Die 68. NordBau findet vom 6. bis 10. September 2023 auf dem Messegelände Holstenhallen Neumünster statt.