Neuer Radlader im Gewinnungsbetrieb Schwenk Schotter Blaustein
Die Explosion hallt nach. Als sich der Staub im Steinbruch legt, schlägt die Stunde des neuen Schwenk-Radladers Hitachi-ZW370-6. Seine Aufgabe besteht in der Aufnahme des aus der Wand gesprengten Ausbruchmaterials und der Verladung der abgesprengter Felsbrocken auf den Bell-B30E-Dumper des Schotterwerks. Gestützt auf diesen etablierten Arbeitsablauf produziert der Gewinnungsbetrieb hier, im Blautal zwischen Ulm und Blaubeuren, eine Mio. Tonnen Kalkstein pro Jahr.
Leistungsträger in schwierigem Einsatzumfeld
„Das Gestein wird gebrochen, abgesiebt sowie je nach der vom Kunden vorgegebenen Anwendung häufig auch zu einem Gemisch zusammengesetzt”, erläutert Geschäftsführer Lorenz Kuchtner, der das zu 100 Prozent zur Schwenk Baustoffgruppe gehörende und in der Region Alb-Donau ansässige Unternehmen seit 2012 leitet. „Wir produzieren nachhaltig und mit hohem Qualitätsanspruch. Diese Verbindung von Individualität mit der Stärke unserer Gruppe ermöglicht es, Kundenwünsche optimal zu bedienen.“ Dazu braucht es einen leistungsstarken Maschinenpark.
Seit Mai 2020 zählt auch der ZW370-6 dazu. Zuvor absolvierte die Maschine im Juli 2019 vor Ort einen ausgedehnten Praxistest. Hier schlug sich der imposante Radlader prächtig: „An der Wand brauchen wir starke Reißkräfte“, so Kuchtner, „hier konnte das Testgerät voll überzeugen. Aber auch die Rückverladung gestaltet sich höchst anspruchsvoll. Hier dürfen wir die Lkw keineswegs überladen, aus wirtschaftlichen Gründen aber ebensowenig zu gering beladen. Auch erwies sich die Maschine als absolut praxistauglich.“
Hoher Fahrkomfort
Auch die Fahrer des Werks sprachen sich nach Ende des Testzeitraums klar für den ZW370-6 aus. Abgesehen von der Arbeitsleistung war für sie nicht zuletzt die ergonomische, geräuscharme Druckkabine mit Panorama-Fenstern und beheizbarem Grammer-Komfortsitz entscheidend.
Zudem seien die Fahrer, ergänzt der Schwenk-Schotter-Blaustein-Geschäftsführer, „oft im Rückwärtsgang unterwegs. Böschungen, Steilwände und Werksverkehr fordern ihnen körperlich und geistig eine enorme Leistung ab. Gesundheitsschutz fängt für uns deshalb schon bei der Beschaffung an. Die Qualität der Fahrersitze, Rundumsicht, Auf- und Abstieg oder Lärmpegel sind wichtige Aspekte, die für uns entscheidend sind.“
Positiv bemerkbar mache sich in diesem Zusammenhang insbesondere auch die starke Dämpfung der Schwingungsneigung des Laders durch „Hitachi Ride Control“ und das auf diesem Wege erheblich verbesserte Fahrverhalten.
Eine Maschine mit großer Effizienz
Geschätzte 120.000 Kilometer pro Jahr legt der schwere Hitachi-Lader auf dem Schwenk-Werksgelände zurück. Da machen sich auch eine solide Konstruktion und eine gesteigerte Sparsamkeit bezahlt. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus bemerkenswert, dass sich zum ersten Wartungstermin bei Kiesel Süd herausstellte, dass der neue Lader bei 500 Betriebsstunden weniger Sprit verbrauchte als der ausgemusterte Vorgänger.
Trotzdem verfügt der ZW 370-6, wie Hitachi versichert, über satte 30 Prozent mehr Vorschubkraft als das zuvor gebaute Modell. Das ermögliche einen sehr viel effizienteren Ablauf der Ladespiele. Und die Power-Up-Funktion erhöht bei Bedarf – wie etwa bei Bergauffahrten – die Motorleistung, sodass das Hindernis schneller genommen und die Leistung unmittelbar darauf wieder reduziert wird. Nach Hitachi-Lesart ist das neben dem modernen 290 Kilowatt/394 PS starken Antriebsaggregat ein weiterer wichtiger Beitrag zur Senkung der Betriebskosten.
Hohe Arbeitsleistung gefordert
Gut und gerne 1.600 Betriebsstunden pro Jahr soll der neue Hitachi-Radlader laufen. Da dürfte einiges an gesparten Spritkosten zusammenkommen. Auch die solide Konstruktion mit einem Hinterrahmen in Kastenbauweise wird angesichts des rauen Einsatzumfelds in der Hartsteingewinnung auf Dauer ihren Wert unter Beweis stellen. In genau die gleiche Richtung zielt auch die Hitachi-Traktionskontrolle, die das Durchdrehen der Räder während des Grabvorgangs verhindert, um Reifen- bzw. Kettenabnutzung zu verringern.
Zur Gewährleistung eines dauerhaft reibungslosen Betriebs des ZW370-6 hat Kuchtner zudem bei Kiesel einen Service-Plus-Vertrag abgeschlossen. Auf Basis des „Global e-Service“ werden außerdem sämtliche Betriebsparameter überwacht und anstehende Service-Intervalle sowie etwaiger Tauschbedarf einzelner Maschinenbestandteile oder Aggregate frühzeitig erkannt.