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Enercon setzt auf Doll Transportsystem

Der Windkraftanlagenhersteller Enercon transportiert Prototypen mit Kombination des Spezialfahrzeugbauers Doll

Rotorblätter für Windkraftanlagen erreichen mittlerweile die Länge von Fußballfeldern. Für ihren Transport sind daher intelligente Lösungen erforderlich. Hierbei hat sich der Einsatz sogenannter Nachläufer-Kombinationen bewährt.

Ein aktuelles Beispiel dafür liefert der Windkraftanlagenhersteller Enercon: Das Unternehmen transportierte den neuen XXL-Windflügel-Prototypen für die Anlage E-175 EP5 von Wilhelmshaven nach Aurich. Zum Einsatz kam dabei eine technologisch führende Kombination aus JeepDolly, Hubadapter und Nachläufer des deutschen Spezialfahrzeugbauers Doll.

Enercon transportiert Windflügel-Prototypen auf Doll System
Enercon transportierte den neuen XXL-Windflügel-Prototypen für die Anlage E-175 EP5 von Wilhemshaven nach Aurich

Enercon Prototyp für XXL-Windkraftwerk

Die Rotorblätter von Windturbinen werden zunehmend größer, um mehr Fläche zur Energiegewinnung zu bieten und höhere Energieerträge zu erzielen. Die Enercon GmbH, der deutsche Marktführer für Windenergietechnik, hat einen neuen Rotorblatt-Prototypen für ein solches XXL-Windkraftwerk entwickelt: Die E-175 EP5-Anlage besitzt eine Nennleistung von über sechs MW und einen Rotordurchmesser von 175 Metern. Jeder einzelne Windflügel hat eine Länge von 86 Metern.

Sicherer Transport auf der Straße

Die Herausforderung bestand darin, den sicheren Straßentransport des großen Prototyps von Wilhelmshaven nach Aurich zu gewährleisten, wo sich der Rotorblatt-Teststand von Enercon befindet. Die erste Etappe führte das Rotorblatt auf dem Seeweg vom Blattwerk in Portugal nach Wilhelmshaven. Anschließend erfolgte der Transport auf der Straße über eine Strecke von 60 Kilometern, die teilweise über schmale Landstraßen führte.

Herausforderung für die Logistik

Aufgrund der enormen Abmessungen des Produkts war dies eine große logistische Herausforderung. Enercon beauftragte die Spedition Transannaberg mit diesem anspruchsvollen Transport. Transannaberg nutzt für solche Aufgaben das Rotorblatt-Transportequipment von Doll, das aus einem hydraulischen Hubadapter auf einem 2-Achs-JeepDolly und einem vierachsigen Doll vario-Nachläufer besteht.

„Der Transport von immer größer werdenden Rotorblättern ist in Deutschland mit den herkömmlichen Telesatteln nicht mehr durchführbar“, erläutert Lukas Freericks, Technical Engineering & Support der Enercon Logistik. „Nur das Nachläufersystem macht den Transport der größten Komponenten gegenwärtiger Enercon Windenergieanlagen möglich.“

Enercon transportiert Windflügel-Prototypen auf Doll System
Das Rotorblatt der Anlage E-175 EP5 ist das längste, das Enercon bislang entwickelt und produziert hat

Sorgfältige Planung zahlt sich aus

Das Rotorblatt wurde sicher an seinen Zielort gebracht. Der Windflügeltransporter legte die 60 Kilometer lange Strecke in unter zwei Stunden zurück. Trotz der enormen Gesamtzuglänge von rund 100 Metern verlief der Straßentransport ohne Verzögerungen.

„Nicht nur die extremen Dimensionen des Rotorblatts unserer neuen Anlage E-175 EP5 stellten eine Herausforderung für die Logistik dar“, so Freericks. „Da es sich um den Transport einer Prototyp-Komponente handelte, standen auch für Rotorblatt-Logistiker ‚normale‘ Engstellen wie Abzweigungen und Kreuzungen unter besonderer Beobachtung.“

Doll System mit hoher Bodenfreiheit

Auch diese Faktoren spielten eine Rolle bei der Entscheidung für die Doll Transportlösung, da das Doll System über eine hohe Bodenfreiheit verfügt. Im Gegensatz zu einem Mehrfach-Teleskop-Sattelauflieger befindet sich beim Doll Windflügeltransportsystem kein tiefhängender Teleskopbalken unter dem Transportgut. Deshalb mussten Hindernisse auf der Transportroute – wie z.B. Leitplanken, Zäune oder Mauern – nicht zeit- und kostenaufwendig demontiert werden. Die Ladung lief einfach darüber hinweg.

Absenkbarer Hubadapter

Auch Schilderbrücken auf der Autobahn stellten aufgrund der geringen Gesamthöhe des Transports kein Hindernis dar. Der absenkbare Hubadapter ermöglicht ein niedriges Ankoppeln des Wurzelgestells. Dadurch konnte der Windflügel in maximal geduckter Position beispielsweise auch unter Brücken hindurchfahren. Wenn das Fahrzeug eine Verkehrsinsel überqueren muss, kann der Fahrer den hydraulischen Hubadapter auf die erforderliche Höhe anheben.

Das Rotorblatt der Anlage E-175 EP5 ist das bisher längste, das Enercon entwickelt und produziert hat. Die Rotorkreisfläche beträgt 24.000 Quadratmeter – fast 60 Prozent mehr als beim bislang meistverkauften Enercon Anlagentyp E-138 EP3.

Enercon transportiert Windflügel-Prototypen auf Doll System
Im Gegensatz zu einem Mehrfach-Teleskop-Sattelauflieger befindet sich beim Doll Windflügeltransportsystem kein tiefhängender Teleskopbalken unter dem Transportgut

Extrem wendige Fahrzeugkombination

Ein weiterer Grund für den schnellen Transport der Windflügel ist die hohe Manövrierfähigkeit der Fahrzeugkombination. Der vierachsige Nachläufer ist mit einer von Doll entwickelten hydraulischen Lenkung ausgestattet und verfügt über einen Drehkranz mit bis zu 85 Grad Schemeleinschlag nach links und rechts.

Dadurch behält der Fahrer auch bei engen Fahrmanövern stets die Kontrolle und kann im Notfall sogar seitlich versetzt fahren. Gleichzeitig verfügt der Nachläufer über ein niedriges Eigengewicht und ermöglicht auch bei größer und schwerer werdenden Rotorblättern die Fahrt auf gewichtsbeschränkten Strecken.

Hohe Flexibilität für Transportunternehmen

Außerdem bietet das Doll System den Transportunternehmen eine hohe Flexibilität. Es ist für den Transport von Windflügeln aller gängigen Hersteller – wie Nordex, Siemens-Gamesa, GE, Vestas, Enercon und Suzlon – zugelassen. Es werden nur auf das jeweilige Rotorblatt angepasste Anbauteile und Adapter benötigt. Dazu arbeitet Doll eng mit dem langjährigen Partner Hawart zusammen, mit dem auch Enercon kooperiert.

„Die enge beidseitige Partnerschaft mit Hawart ermöglichte eine schnelle Konzeption der Transportgestelle für unseren Prototyp“, bekräftigt Enercon Logistikexperte Freericks. „So konnten wir uns sicher sein, dass unsere Rotorblatt-Neuentwicklung passgenau transportiert wird.“

Über Doll Fahrzeugbau

Die Doll Fahrzeugbau GmbH mit Hauptsitz in Oppenau im Schwarzwald ist einer der führenden europäischen Hersteller von Transportfahrzeugen für die Bereiche Defence, Schwertransport, Airport Equipment und Holztransport. Zum Hauptsitz addieren sich die Tochtergesellschaften Doll Airport Equipment in Oppenau, Doll America in New Jersey, Doll TimTech in Mildenau und Doll France in Paris.

1878 gegründetes Traditionsunternehmen

Des Weiteren bietet Doll Schulungen und Trainings, technischen Support, Reparatur- und Refurbishmentarbeiten, mobilen Service sowie 24-Stunden-Ersatzteilservice an. Gebrauchtfahrzeuge runden das Servicespektrum ab. Das im Jahr 1878 gegründete Traditionsunternehmen beschäftigt heute zirka 420 Mitarbeitende und baut rund 1.000 Fahrzeuge pro Jahr.

Über Enercon

Enercon hat sich als Pionier der Windenergietechnik und Partner der Energiewende auf die Entwicklung und Produktion sowie den Vertrieb und Service von Onshore-Windenergieanlagen spezialisiert. Mit der Mission „Energie für die Welt“ setzt sich das Unternehmen seit 1984 für eine nachhaltige Energiegewinnung aus Onshore-Wind ein.

Dank innovativer Anlagentechnologie, hoher Qualitätsmaßstäbe und einer installierten Gesamtleistung von mehr als 60 Gigawatt zählt Enercon zu den weltweit führenden Herstellern. Für den Windenergieanlagenhersteller mit Hauptsitz im niedersächsischen Aurich arbeiten rund 13.000 Menschen an Verwaltungs-, Vertriebs- Produktions- und Servicestandorten weltweit.